Woke
Über den Begriff „woke“ lässt sich eines sicher sagen: Wer nicht weiß, was „woke“ bedeutet, der kann so woke gar nicht sein.
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Weitere Artikel
Die Dialektik der Safe Spaces
Auf der Straße, bei der Arbeit oder in der Universität: Sicherheit ist ein menschliches Grundbedürfnis, das allerdings niemals vollständig garantiert werden kann. Die Philosophin Amia Srinivasan erläutert, warum wir zwar das Streben nach ihr als politisches Problem ernst nehmen müssen, es jedoch auch kontraproduktive Formen der Sicherheit gibt.

Jens Balzer: „Wir müssen Identität wieder stärker aus der Zukunft heraus denken“
In seinem gestern erschienenen Buch After Woke argumentiert Jens Balzer, dass der Begriff der „Wokeness“ durch den moralischen Bankrott der Linken, besonders nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober, ruiniert wurde. Doch den Begriff aufgeben? Auf keinen Fall. Es bedarf einer Erneuerung.

Über Wachen und Schlafen
Wacht endlich auf! Diese Forderung findet sich heute in der gesamten Gesellschaft, bei Progressiven und Konservativen, bei Woken und Querdenkern. Die inflationäre Ausbreitung dieser Metapher offenbart vor allem eines: eine Hypnophobie, die von der Inspirationskraft der Träume nichts mehr weiß.

Omri Boehm: „Selbst zu denken bedeutet, den Horizont der eigenen Identität zu transzendieren“
Der Universalismus – die Behauptung der Gleichheit aller Menschen – ist in Verruf geraten. Vielen gilt er als ideologischer Deckmantel einer Wirklichkeit, in der alte weiße Männer das Sagen haben. Der israelische Philosoph Omri Boehm sieht in ihm hingegen das einzig wirkmächtige Bollwerk gegen Sklaverei, Kolonialismus und Völkermord.

Wie treffe ich eine gute Entscheidung?
Seit jeher haben Menschen Entscheidungsprobleme. Was sich bereits daran zeigt, dass eine der wichtigsten Institutionen der Antike eine Art göttliche Beratungsagentur darstellte. Sagenumwobene Orakel, deren meistfrequentierte Filiale sich in Delphi befand und dort mit dem Slogan „Erkenne dich selbst“ um weisungswillige Griechen warb, stillten nicht nur religiöse, sondern auch politische, militärische und lebenstherapeutische Informationsbedürfnisse. In wirtschaftlicher Hinsicht funktionierten Orakel gar wie moderne Consulting-Buden. Wer genug Drachmen hatte, konnte eine ausführliche Interpretation der Weissagungen durch die prophetische Priesterin Pythia erhalten, während weniger Begüterte lediglich Ja- oder Nein-Fragen stellen durften.
Wie schaffen wir das?
Eine Million Flüchtlinge warten derzeit in erzwungener Passivität auf ihre Verfahren, auf ein Weiter, auf eine Zukunft. Die Tristheit und Unübersichtlichkeit dieser Situation lässt uns in defensiver Manier von einer „Flüchtlingskrise“ sprechen. Der Begriff der Krise, aus dem Griechischen stammend, bezeichnet den Höhepunkt einer gefährlichen Lage mit offenem Ausgang – und so steckt in ihm auch die Möglichkeit zur positiven Wendung. Sind die größtenteils jungen Menschen, die hier ein neues Leben beginnen, nicht in der Tat auch ein Glücksfall für unsere hilf los überalterte Gesellschaft? Anstatt weiter angstvoll zu fragen, ob wir es schaffen, könnte es in einer zukunftszugewandten Debatte vielmehr darum gehen, wie wir es schaffen. Was ist der Schlüssel für gelungene Integration: die Sprache, die Arbeit, ein neues Zuhause? Wie können wir die Menschen, die zu uns gekommen sind, einbinden in die Gestaltung unseres Zusammenlebens? In welcher Weise werden wir uns gegenseitig ändern, formen, inspirieren? Was müssen wir, was die Aufgenommenen leisten? Wie lässt sich Neid auf jene verhindern, die unsere Hilfe derzeit noch brauchen? Und wo liegen die Grenzen der Toleranz? Mit Impulsen von Rupert Neudeck, Rainer Forst, Souleymane Bachir Diagne, Susan Neiman, Robert Pfaller, Lamya Kaddor, Harald Welzer, Claus Leggewie und Fritz Breithaupt.
Grün-christliche Wokeness – die neue Sklavenmoral?
Soeben ist das Buch Christentum ohne Christenheit von Norbert Bolz erschienen. Für den Theologen Hartmut von Sass steckt in dem Buch vor allem Ressentiment, aber keine plausible Vorstellung davon, was Glaube heute heißen kann.

Die Zutat „Mensch“: Kann KI Kunst erschaffen?
Die Frage, ob Künstliche Intelligenz Kunst erschaffen kann, erhitzt die Gemüter. Der KI fehle die „Zutat Mensch“, sagen viele. Doch ist die Forderung nach der „menschlichen Kunst“ nur das letzte Aufbäumen eines anthropozentrischen Weltbilds, das den Menschen als „Krone der Schöpfung“ über alles stellt?
