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Bild: © Sebastian Rau/photothek

Interview

Wie regieren in Zeiten des Umbruchs?

Olaf Scholz, Juli Zeh, im Interview mit Harald Asel veröffentlicht am 08 März 2024 14 min

Die Umfragewerte des Kanzlers sind schlecht. Gleichzeitig erlebt die AfD einen Höhenflug. Für Juli Zeh ist diese Entwicklung auch das Resultat eines Entfremdungsprozesses zwischen Bürgern und ihren Repräsentanten. Ein Gespräch über falsche Kümmerer-Mentalität und Optimismus in dunklen Zeiten.

 

Der Nikolaisaal in Potsdam. Auf der Bühne sitzen Olaf Scholz, der in Potsdam zu Hause ist, und die Schriftstellerin Juli Zeh, die im ländlichen Brandenburg lebt und dort Kontakt zu jenen Menschen hat, die den Kanzler in Atem halten. Protestierende Bauern und Bürger, die sich der AfD zuwenden, attestieren der politischen Elite sträfliche Bevormundung und Großstadtarroganz. Andere Teile der Gesellschaft wiederum beklagen an Scholz mangelnde Führungsstärke. Wie kann, wie sollte ein Regierungschef umgehen mit solch entgegengesetzten Vorwürfen? Was bedeutet es, in einer Zeit der Ungewissheit und großen Transformationen ein Land zu leiten? Das Gespräch, maßgeblich gelenkt durch die Schriftstellerin, entpuppt sich bald als eine Art intellektueller Lockerungsübung. Scholz kommt aus der Reserve – und plötzlich wird vorstellbar, wie sie klappen könnte, die Sache mit der Bürgernähe.

Dieser Dialog ist eine gekürzte und überarbeitete Version eines Gesprächs zwischen Juli Zeh und Olaf Scholz, das am 30. Januar im Potsdamer Nikolaisaal stattfand und vom Brandenburger Literaturbüro Potsdam veranstaltet wurde.


Juli Zeh: Herr Scholz, mich würde erst einmal etwas Persönliches interessieren. Sie sind momentan der meistgescholtene Mann der Republik und machen einen unglaublich anstrengenden Job. Ich weiß gar nicht, wie man das überhaupt aushält und dabei auch noch Zuversicht ausstrahlen soll. Es gibt zwei Effekte, die das aus meiner Sicht so schwer machen und die ich auch von mir selbst kenne. Das eine ist: Man bekommt 1000 positive Resonanzen und eine miese. Und diese einzige miese Resonanz kann man nicht vergessen, während man die 1000 positiven sofort vergisst. Und das zweite: Die fatalistische Stimmung in der Gesellschaft kocht zunehmend hoch und erfasst manchmal auch mich. Ich habe Tage, da gehe ich raus und denke: „Alles ist katastrophal. Es gibt keinen Ausweg.“ Das ist eigentlich gar nicht meine Art. Empfinden Sie das auch oder sind das eher meine Wechseljahre?

Olaf Scholz: Was Ihren ersten Punkt betrifft: Ich bin nicht nachtragend, das hilft mir sehr. Das würde mir meine Zeit stehlen, denn eine politische Laufbahn ist doch mit vielen Konflikten verbunden. Manche Dinge, die man so gesagt bekommt, würde man im Alltagsleben als Grund dazu benutzen, mit diesen Menschen nie wieder zu sprechen. Aber ich treffe sie ja meistens am nächsten Morgen wieder. Sorgen macht mir allerdings, dass es manchmal Verfälschungen in den Medien gibt, die riskant sind. Ein Beispiel: Anfang des Jahres, als die schrecklichen Hochwasser waren, habe ich mir die Situation angeschaut und wollte, dass die Menschen, die gegen das Wasser kämpften, wissen: Sie sind nicht alleine. Die Resonanz war sehr gut. Aber diese eine Frau in Niedersachsen, die nach meinem Besuch herumgemeckert hat, hat es damit auf die Titelseite einer großen Zeitung geschafft. Das treibt mich schon um. Denn ich kann ja nicht bestellen, dass sich die Medien um eine realitätsgetreue Darstellung bemühen. Ich kann es nur hoffen.

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Kommentare

Armin Schmidt | Freitag, 15. März 2024 - 01:27

Zweiparteienwahlrecht durch relatives Mehrheitswahlrecht in Einerwahlkreisen. Ich wiederhole mich.

Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.

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