Die Aufklärung der Aufklärung
Die neue Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin zeigt die historischen Ambivalenzen und Widersprüche eines bis heute wichtigen Projekts auf.
„Was ist Aufklärung?“ ist nicht nur die vom Berliner Pfarrer Johann Friedrich Zöllner 1783 in der Berlinischen Monatsschrift aufgeworfene Frage, auf die Immanuel Kant seinen wegweisenden und gleichnamigen Aufsatz schrieb, sondern auch der Titel der neuen Ausstellung im Deutschen Historischen Museum. Mit der Thematik trifft die Kuratorin Liliane Weissberg den Nerv der Zeit. In einer Epoche, in der lang geglaubte Werte, Normen und Wahrheiten immer mehr abhandenzukommen drohen und unsere digitale Gesellschaft zwischen Fake News und KI-generierten Bildern umherirrt, stellt sich die Frage nach der Vernunft mit einer neuen Dringlichkeit.
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Weitere Artikel
Kulturanzeiger – Ausstellung: Was ist Aufklärung?
In unserem Kulturanzeiger stellen wir in Zusammenarbeit mit Museen ausgewählte Ausstellungen vor und binden deren zentrale Ideen durch weiterführende Artikel an die Philosophiegeschichte sowie aktuelle Debatten an. Diesmal im Fokus: Die Ausstellung Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert des Deutschen Historischen Museums.

Was ist Aufklärung?
Wissenschaftsglaube, moralischer Konsum und Kritik des Eurozentrismus – die Aufklärung des 18. Jahrhunderts ist uns näher, als wir vielleicht meinen. Wie nah, zeigt eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum.

Die Engel im Blick – Walter Benjamin und Paul Klees „Angelus novus"
Die Ausstellung Der Engel der Geschichte – Walter Benjamin, Paul Klee und die Berliner Engel 80 Jahre nach Kriegsende im Berliner Bode-Museum rückt Paul Klees Zeichnung Angelus Novus in den Mittelpunkt – und dessen Bedeutung für die Geschichtsphilosophie Walter Benjamins. Max Urbitsch hat die Ausstellung besucht.

Frank Steinhofer: „Unser Museum wächst bereits in vielen Köpfen“
Im mexikanischen Regenwald entsteht ein spektakuläres Museum, berichten amerikanische Medien. Nur fallen sie damit auf eine Fiktion des deutschen Schriftstellers Frank Steinhofer herein, der diesen Bau in seinem Roman Das Terrain beschreibt. Wie es dazu kam, beschreibt er im Interview. Dieser Text ist zuerst bei Monopol erschienen.

Das Ende der Stellvertretung und die direkte Zukunft der Demokratie
Die repräsentative Demokratie lässt das Projekt der Aufklärung unvollendet. Statt selbst über unsere undelegierbaren Angelegenheiten zu entscheiden, setzen andere für uns Zwecke. Ein Plädoyer für den Ausbruch aus der institutionalisierten Unmündigkeit und mehr direkte Demokratie von Andreas Urs Sommer.

Wolfgang Streeck: "Der Europatraum der Generation Habermas könnte sich rächen"
Jean-Claude Juncker, der neue Präsident der EU-Kommission, entwarf als Ministerpräsident von Luxemburg Steuerschlupflöcher für globale Konzerne. Offenbart sich darin die leitende Logik der gesamten Eurozone? Interview mit dem Politologen Wolfgang Streeck über gewollte Widersprüche im Herzen des europäischen Projekts
Unruhe – Überforderung als Wegweiser?
Permanente Erreichbarkeit und die Überlagerung verschiedenster Einflüsse führen bei vielen Menschen zu einer tiefen Unruhe. Doch was wäre, wenn in diesem Zustand auch die Möglichkeit schlummern würde, auf Ungewissheit, Widersprüche und Ambivalenzen besser reagieren zu können?

Fehlgeleitete Kritik aus Berlin
In einem „Brief aus Berlin“ kritisieren Wissenschaftler die Reaktion der Bundesregierung auf den Nahostkonflikt und den Umgang der Berliner Regierung mit Demonstranten. Die Kritik sei jedoch zu undifferenziert und tatsachenverzerrend, so Christian Thein in einem Gastbeitrag.
