Wahrheit und Passion
Zur Leidensgeschichte Jesu Christi gehören nicht nur sein Tod und die folgende Auferstehung, sondern auch seine juristische Verurteilung. Genau die, so Friedrich Weißbach, sei für die Rechtsphilosophie interessant. Denn sie fragt nach nichts Geringerem als dem Wesen der Wahrheit – und lehrt uns dabei, was Wahrheit nicht ist.
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Nicht optimistisch, aber hoffnungsvoll
Der heutige Gründonnerstag bildet den Auftakt der Osterfeiertage. Doch warum sollten sich moderne Menschen mit der Geschichte von Kreuzigung und Auferstehung Jesu beschäftigen? Der Theologe Peter Dabrock erklärt, worin ihre philosophische Bedeutung liegt – und weshalb diese auch für Nicht-Gläubige wertvoll sein kann.

Christiane Tietz: „Man kann den ,Zarathustra' gar nicht richtig verstehen, wenn man sich nicht in der Bibel auskennt“
Am 25. August ist der 125. Todestag Friedrich Nietzsches, dem Urheber des berühmten Satzes: „Gott ist tot“. Wie hat das Christentum Nietzsches Denken geprägt? Und was bleibt heute von seiner Religionskritik? Ein Gespräch mit Theologin und Kirchenpräsidentin Christiane Tietz.

Judith Butler und die Gender-Frage
Nichts scheint natürlicher als die Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter. Es gibt Männer und es gibt Frauen, wie sich, so die gängige Auffassung, an biologischen Merkmalen, aber auch an geschlechtsspezifischen Eigenschaften unschwer erkennen lässt. Diese vermeintliche Gewissheit wird durch Judith Butlers poststrukturalistische Geschlechtertheorie fundamental erschüttert. Nicht nur das soziale Geschlecht (gender), sondern auch das biologische Geschlecht (sex) ist für Butler ein Effekt von Machtdiskursen. Die Fortpf lanzungsorgane zur „natürlichen“ Grundlage der Geschlechterdifferenz zu erklären, sei immer schon Teil der „heterosexuellen Matrix“, so die amerikanische Philosophin in ihrem grundlegenden Werk „Das Unbehagen der Geschlechter“, das in den USA vor 25 Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Seine visionäre Kraft scheint sich gerade heute zu bewahrheiten. So hat der Bundesrat kürzlich einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der eine vollständige rechtliche Gleichstellung verheirateter homosexueller Paare vorsieht. Eine Entscheidung des Bundestags wird mit Spannung erwartet. Welche Rolle also wird die Biologie zukünftig noch spielen? Oder hat, wer so fragt, die Pointe Butlers schon missverstanden?
Camille Froidevaux-Metteries Essay hilft, Judith Butlers schwer zugängliches Werk zu verstehen. In ihm schlägt Butler nichts Geringeres vor als eine neue Weise, das Subjekt zu denken. Im Vorwort zum Beiheft beleuchtet Jeanne Burgart Goutal die Missverständnisse, die Butlers berühmte Abhandlung „Das Unbehagen der Geschlechter“ hervorgerufen hat.
Depression: Woran kranken unsere Gesellschaften?
Sind Sie eher Prozac oder Paroxetin? Effexor oder Seroplex? Wenn Ihnen diese Namen nichts sagen, gehören Sie zu den wenigen, die vom modernen Übel der Depression verschont sind. Samuel Lacroix fragt nach den Hintergründen dieser psychischen Krankheit und geht mit einem Philosophen auf die Reise, der selbst schwer depressiv war.

Was heißt Dialektik?
„Das ist dialektisch!“ In manchen Kreisen sagt man damit nicht nur, dass etwas komplex ist, sondern signalisiert, dass man tiefgründig denkt. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff? Eine Erklärung von Friedrich Weißbach.

Christoph Möllers: „Zu sagen: ‚Das tut mir weh!’ reicht nie“
Liberalismus wird oft gleichgesetzt mit einer Verteidigung individueller Freiheit gegen staatliche Gewalt. In seinem soeben erschienenen Buch Freiheitsgrade macht sich Christoph Möllers, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, für ein anderes Verständnis des Liberalismus stark, das den Staat weniger als Bedrohung, denn vielmehr als Schutz begreift. Wie weit aber darf dieser Schutz reichen? Ein Gespräch über Freiheit in Zeiten von Corona, gesellschaftliche Verletzbarkeiten und Freiheitsräume, die produktiv irritieren.

Fehlgeleitete Kritik aus Berlin
In einem „Brief aus Berlin“ kritisieren Wissenschaftler die Reaktion der Bundesregierung auf den Nahostkonflikt und den Umgang der Berliner Regierung mit Demonstranten. Die Kritik sei jedoch zu undifferenziert und tatsachenverzerrend, so Christian Thein in einem Gastbeitrag.

Nichts als die Wahrheit?
Ein vom Schriftsteller Ferdinand von Schirach mitinitiiertes Manifest fordert ein „Recht auf Wahrheit“ gegenüber Amtsträgern. Was zunächst nach einem Segen für die Demokratie klingt, wäre nach dem Politikverständnis Hannah Arendts jedoch das genaue Gegenteil.
