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BIld: IMAGO / ZUMA Press Wire

In Mexiko ist "eine weibliche Präsidentin nicht nur ein Symbol, sondern ein Vorbild für alle Frauen im Land"

Eli Barta, im Interview mit Octave Larmagnac-Matheron veröffentlicht am 27 Juni 2024 5 min

Lateinamerika ist Sehnsuchtsort, Politlabor und philosophisches Terrain, das sich stets ein wenig im Schatten seiner nördlichen Nachbarn befindet. Zu Unrecht, wie wir in unserer Reihe über den Subkontinent zeigen wollen. Heute sprechen wir mit der Philosophin Eli Barta über Claudia Sheinbaum, die Anfang Juni als erste Frau zum Staatsoberhaupt Mexikos gewählt wurde.

 

Wie haben Sie auf die Ankündigung reagiert, dass Claudia Sheinbaum zur ersten weiblichen Präsidentin Mexikos gewählt wurde?

Dass Claudia Sheinbaum Präsidentin werden würde, wussten wir alle schon seit einigen Wochen, wenn nicht sogar Monaten. Umfragen deuteten darauf hin, dass sie mit großem Abstand in Führung liegen würde. Was niemand erwartet hatte, war die überwältigende Zahl der Stimmen, die sie bei den Wahlen erhielt: 61,27 Prozent! Es handelte sich um eine beispiellose Wahl: wirklich frei und mit einer Frau als Spitzenkandidatin – Ich bin begeistert. Allerdings ist die Tatsache, dass Sheinbaum eine Frau ist, nicht der Hauptgrund für meine Stimmabgabe. Ich hätte niemals für die andere Kandidatin, Xóchitl Gálvez [Mitte-Rechts-Gegnerin], stimmen können, selbst wenn sie mit einem Mann aus dem MoReNa-Bündnis [Partei, der Sheinbaum angehört] konkurriert hätte.

Ist das ein historisches Ereignis?

Ich denke, dass es sich aus zwei Hauptgründen um ein historisches Ereignis handelt: Erstens ist sie eine Frau und zweitens kommt sie aus einem sehr linken Milieu. Und es gibt noch weitere Gründe, die ihre Wahl zu etwas Besonderem machen: Einer davon ist die Tatsache, dass sie aus einer jüdischen Familie stammt, obwohl sie diese Religion nicht ausübt und Atheistin ist. Dies ist insofern wichtig, als sie die Präsidentin eines im Grunde genommen katholischen Landes sein wird – auch, wenn dies immer weniger zutrifft. Ich denke, sie wird etwas bekräftigen, was oft vergessen wird: dass die Verfassung die Trennung von Kirche und Staat festschreibt. Auch, wenn es sich um eine historische Wahl handelt, darf man nicht vergessen, dass die Präsidentschaft von Andrés Manuel López Obrador [der frühere Präsident, der derselben Partei angehört] auf ihre Weise ebenfalls "historisch" war. Obwohl er als frauenfeindlich und antifeministisch bezeichnet wurde, führte er zum ersten Mal in Mexiko eine paritätische Vertretung von Frauen und Männern in seiner Regierung ein. Diejenigen, die López Obrador für antifeministisch halten, haben von alldem keine Ahnung: Man muss sich nur ansehen, was Milei in Argentinien tut, um zu wissen, wie ein antifeministischer Präsident handelt. López Obrador hat im Übrigen sehr wichtige weitere Maßnahmen ergriffen, insbesondere im Kampf gegen die Korruption.

Was bedeutet diese Wahl? Ist sie ein Symbol?

Eine Frau als Präsidentin ist nicht nur ein Symbol, sondern auch ein Vorbild für alle Frauen im Land. Wir haben übrigens nicht nur eine Präsidentin, sondern auch eine Frau an der Spitze der Regierung von Mexiko-Stadt und viele Gouverneurinnen in den Bundesstaaten. All diese Frauen zeigen, dass die sprichwörtliche gläserne Decke durchbrochen wurde. Das ist sehr wichtig: Mexikanische Frauen werden nun das Gefühl haben, dass sie "es schaffen können" – dass sie alles schaffen können.

Was ändert sich, wenn eine Frau an der Spitze eines Landes steht? Regieren Frauen anders als Männer?

Ich denke schon. Das haben wir gesehen, als Sheinbaum an der Spitze von Mexiko-Stadt stand. Wenn ich sage, dass Frauen die Macht anders ausüben, heißt das nicht, dass sie sie immer besser ausüben. Das haben wir in der Vergangenheit bei Rosario Robles beobachten können, die die Regierung von Mexiko-Stadt leitete. Generell glaube ich, dass Frauen in Machtpositionen tendenziell mehr Einfühlungsvermögen für die Probleme von Frauen zeigen: Sie neigen dazu, die Forderungen von Frauen und Feministinnen besser zu verstehen. Sheinbaum ist intelligent genug, um ein solches Einfühlungsvermögen zu zeigen. Wir haben bereits ihre Vorschläge dazu gehört, wie man die Last der von Frauen geleisteten Hausarbeit verringern könnte, indem man eine Infrastruktur für Verpflegung, Wäsche und Pflege schafft, um so die den Frauen zugewiesenen Pflichten zu erleichtern.

Ist Sheinbaums Programm aus feministischer Sicht Ihrer Meinung nach ehrgeizig genug?

Es ist schwer, sich ein Programm vorzustellen, das ehrgeizig genug ist, um die tatsächliche Dominanz und Diskriminierung, unter denen Frauen leiden, zu beseitigen. Wir hätten gerne eine radikal feministische Präsidentschaft; ich fürchte, das steht noch nicht ganz auf der Tagesordnung. Sheinbaum ist für die Entkriminalisierung der Abtreibung, sie ist entsetzt über Feminizide – Ich weiß jedoch nicht, inwieweit sie tatsächlich dazu beitragen kann, die Gewalt gegen Frauen einzudämmen. Ich denke, sie braucht gute feministische Beraterinnen, aber davon habe ich noch nichts gesehen.

Sheinbaums Sieg ist sehr deutlich. Welche Schwierigkeiten könnten sie bremsen?

Zunächst einmal muss Sheinbaum erfolgreicher regieren als López Obrador, um zu beweisen, dass eine weibliche Präsidentin nicht nur genauso gut, sondern sogar besser sein kann. Sie darf sich keine Fehler erlauben, denn die Menschen – vor allem die Zögerlichen – werden sie sehr genau beobachten. Sie muss besser sein, um zu beweisen, dass López Obrador nicht die Fäden zieht und dass sie keine Marionette ist. Sie muss sich der Herausforderung stellen, der Nation zu zeigen, dass sie zwar der gleichen politischen Organisation wie der ehemalige Präsident angehört, aber ihre eigene Art zu denken und zu regieren hat. Dies wird keine leichte Aufgabe sein: Wie jede Frau in einer Position mit starker Außenwirkung wird sie doppelt so hart arbeiten müssen wie ein Mann, um die gleiche Anerkennung zu erhalten. Da sie die Wahlen mit 32 Prozent mehr Stimmen als die konservative Kandidatin Xóchitl Gálvez gewonnen hat und die MoReNa-Bewegung im Kongress über eine Zweidrittelmehrheit verfügen wird, muss sie sich glücklicherweise keine allzu großen Sorgen um den Kampf gegen rechte Elemente oder die systematische Vereitelung ihrer Initiativen im Kongress machen.

Die neue Präsidentin ist ausgebildete Wissenschaftlerin, sie war beispielsweise Mitglied des Weltklimarats (IPCC). Wird sie in der Lage sein, die Umweltfrage in Mexiko voranzubringen?

Die Tatsache, dass Sheinbaum eine Wissenschaftlerin ist, die sich auf Umweltfragen spezialisiert hat, ist sehr wichtig. Zum einen glaube ich, dass sie dadurch stärker auf die Bedürfnisse von Akademikern und Wissenschaftlern eingehen wird. Zum anderen kann man darauf wetten, dass sie sich viel stärker für die Lösung der ernsten Umweltprobleme Mexikos und der Welt einsetzen wird. Das Problem ist, dass sie sich mit den mächtigen nationalen und internationalen Privatinteressen des Kapitalismus auseinandersetzen muss: Um beispielsweise das gigantische Problem der Umweltverschmutzung in Mexiko-Stadt zu lösen, müsste sie die umweltschädlichen Fabriken aus der Stadt hinausverlagern und die Industrie dezentralisieren. Das ist keine leichte Aufgabe!

Welchen weiteren Herausforderungen muss sich Sheinbaum stellen? Was sind die dringlichsten Aufgaben?

Eine der größten Herausforderungen wird der Kampf gegen die „Narcos“ (Drogenhändler) und das organisierte Verbrechen sowie gegen andere Formen der Gewalt sein, um Mexiko zu einer sichereren und friedlicheren Gesellschaft zu machen. Abgesehen von dieser Herausforderung glaube ich, dass eines der größten Probleme, mit denen sie heute konfrontiert ist, die sehr starke Stellung des Militärs ist. Ich weiß nicht, ob es ihr gelingen wird, dies zu ändern.•

Übersetzt von
Cara Platte
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