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Imperativ

Während er in der Grammatik einen Modus des Befehls oder auch eines Wunsches bzw. einer Abwehr bezeichnet, erhält er in der Moralphilosophie eine spezifische Bedeutung. Der Imperativ ist ein wesentlicher Begriff der deontologischen Ethik und wird bei Kant zum Gebot der praktischen Vernunft. In der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten unterscheidet Kant zwischen dem hypothetischen Imperativ, der der die gebotene Handlung einem möglichen oder erwünschten Ziel unterordnet, und dem kategorialen Imperativ, der unbedingt ist und dessen einfachste Formulierung lautet: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“. Dieser Imperativ, der oft wegen seiner Starrheit (Constant) oder der Unmöglichkeit, ihn anzuwenden (Hegel), kritisiert wird, wird von dem Umwelt-Ethiker Jonas neu formuliert: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“