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Politik

Vom griech. politike, seinerseits hervorgegangen aus polis, „Stadt, Staat". Es bedeutet grundsätzlich: „die Bürger eines Gemeinwesens betreffend“. Für gewöhnlich wird damit die Kunst des Regierens oder die Verwaltung des Gemeinwohls bezeichnet. Der Begriff kann auch so verwendet werden, dass er das Forschungsfeld der Politikwissenschaft (für politische Fragestellungen) bezeichnet, in Abgrenzung zu der Soziologie. Strauss zufolge zeichnet sich die politische Philosophie dadurch aus, dass sie kein Zweig der Philosophie darstellt und ihre Denker keine Loyalitätspflichten gegenüber ihrem eigenen Staat haben (wäre das anders, wäre ihr Diskurs parteiisch oder ideologisch geprägt). In der Antike bestand die zentrale Frage der politischen Philosophie darin, wie die bestmögliche Regierungsform aussehen könnte, in der Renaissance mit Machiavelli war es die nach dem Erwerb und Erhalt von Macht, nach der Aufklärung und nach dem Aufkommen der Demokratie war es die nach dem Rechtsstaat. Die Erfahrung des Totalitarismus im 20. Jahrhundert hat jedoch einige Denker, wie Hannah Arendt (die sich selbst nicht als Philosophin, sondern als politische Theoretikerin sieht), dazu veranlasst, aufs Neue die Frage nach der bestmöglichen Regierungsweise für ein Staatswesen zu stellen. Das Aufkommen der Konsumgesellschaft und die Verschärfung von Individualismus und Kommunitarismus haben heutzutage zu einer gewissen Entfremdung für die öffentlichen Angelegenheiten geführt, was wiederum neue Fragestellungen in der politischen Philosophie aufwirft.