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Relatives

Im Gegensatz zum Absoluten ist das Relative das, was von einer anderen Sache als von sich selbst abhängt, um zu sein (oder gedacht zu werden) oder das, was eine Beziehung zwischen mindestens zwei Größen betrifft. Das Relative impliziert also generell das Unvollkommene und den Vergleich. In der Philosophie ist der Relativismus eine Position, die meint, dass die Wahrheit jeder Behauptung variabel ist, abhängig von den Umständen und Personen. Platon kritisiert diese relativistische Haltung entschieden, weil sie zur Folge hat, dass die Wahrheit nur eine einfache Meinung ist und das Gute ein Wert, der dem Bösen äquivalent ist (moralischer Relativismus); die Sophisten hingegen verteidigen sie. Dabei darf der Relativismus trotz seiner Ähnlichkeit nicht mit dem rein negierenden Skeptizismus verwechselt werden, denn letzterer lehnt in seiner radikalsten Form jegliche affirmative Position ab. So gibt es Philosophen, die dem Relativismus etwas Positives abgewinnen können, weil sie ihn zum Beispiel als Voraussetzung für Toleranz ansehen (so etwa Montaigne, der zeigt, dass die Vielfalt der Lebensweisen einander gleichwertig sind) oder als Nährboden für Bescheidenheit (so beispielsweise Pascal, der der Gesetzgebung vorwirft, sie sei ortsabhängig, und der die Stellung des Menschen im Universum als „verloren zwischen zwei Unendlichkeiten“ interpretiert). In der Physik stellt die allgemeine Relativitätstheorie, die Einstein 1915 vorstellt, das bis dahin, seit den Arbeiten von Newton, akzeptierte Konzept von starrem Raum und der gleichmäßigen zeitlichen Bewegung infrage.