An-Sich
Im Gegensatz zum „Für-Sich“ oder „Für-Uns“ bezieht sich das An-Sich auf das, was eine Sache schlechthin ist. In der Scholastik wird das An-Sich mit der Substanz gleichgesetzt (ens per se: „das Durchsichselbstseiende“). Für Kant ist, anders als das Phänomen, das An-Sich („Noumenon“) nicht erkennbar durch eine auf die sinnlich erfahrbare Realität gerichtete Wissenschaft, sondern ein Objekt der Spekulation für die Vernunft. Hegel seinerseits macht das An-Sich zum Anfang und zum Ende der Bewegung des Geistes, der zunächst nur „Für Uns“ ist, schließlich aber vollkommen mit sich selbst übereinstimmt, wenn er alle Stufen seiner Entäußerung durchlaufen hat. Dabei lässt er nichts außerhalb seiner selbst: er wird „an und für sich“, wenn er entdeckt, dass „die Substanz Subjekt ist“. Hegel definiert damit das Absolute. Bei Sartre schließlich bezeichnet das An-Sich die Welt der physischen Dinge, die eine Essenz haben, da sie „volles Sein“ sind. Dies gilt für den Aschenbecher, nicht aber für den Menschen, der kein vorherbestimmtes Wesen hat und dem es deshalb an Sein (être) fehlt. Das An-Sich stellt sich dann als ständige Versuchung für den Menschen dar, auf sein Für-Sich, d.h. seine Freiheit zu verzichten, indem er sich unter dem Blick der anderen objektiviert.