Welt
Die Welt wurde von den alten griechischen Denkern (mit Ausnahme der Atomisten) als lebendig und geschlossen betrachtet und bezeichnet in diesem Sinne ursprünglich das Sonnensystem, das man sich als vom Sternengewölbe begrenzt vorstellte. Die schwierige Zusammenführung des aristotelischen Denkens, wonach die Welt oberhalb des Mondsphäre (die die sublunare Erde von den supralunaren Himmelsphären trennt) unveränderlich, unvergänglich und ungeworden ist, und der Theologie, die darin in Gänze eine göttliche Schöpfung sieht, ist im Mittelalter der Anlass des berühmten Streit um die Frage der Ewigkeit der Welt. Seit der galileischen Revolution, die die Grenzen des Kosmos ins Unendliche erweitert, bezeichnet der Begriff der „Welt“ das Universum entweder als Hülle oder als Sammlung, von allem, was existiert. Während sich die Wissenschaft vom Kosmos unablässig weiterentwickelt (der Mechanismus von Descartes, die Newtonsche Dynamik und die Relativitätstheorie Einsteins), wird die metaphysische Betrachtungsweise der Welt als Ganzes von Kant als problematisch für die menschliche Vernunft angesehen, weil sie unauflösliche Widersprüche aufwirft. „Die Welt“ kann aber auch einfach bloß das bezeichnen, was uns umgibt. Die Phänomenologie betrachtet die Bedingungen, die Art und Weise unseres Zugangs zur Welt. Während für Heidegger der Stein „weltlos“ und das Tier „weltarm“ ist, ist der Mensch das einzige Lebewesen, das wirklich „weltbildend“ ist, nämlich in dem Sinne, dass er diese auch hinterfragen und sich frei zu ihr verhalten kann.