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Bild: Lorraine Hellweg

Essay

Die neue Nähe

Theresa Schouwink veröffentlicht am 17 März 2022 4 min

Social Distancing ist nur die halbe Wahrheit. Gleichzeitig rücken wir uns mit unseren Überzeugungen und Weltanschauungen zunehmend auf die Pelle. Erleben wir gerade einen Umschlag von Gesellschaft in Gemeinschaft?

 

Zweifellos lässt sich die Geschichte unserer Gegenwart als eine der zwischenmenschlichen Distanzierung erzählen, die von Industrialisierung, Bürokratisierung und Verrechtlichung, von Entfremdung und Verhaltenslehren der Kälte (Helmut Lethen) und jüngst vom Social Distancing handelt. Doch zeichnet sich derzeit eine nicht zu unterschätzende Gegenbewegung ab, die sich bereits an der Ausbreitung der Du-Form in vielen Bereichen der Öffentlichkeit ablesen lässt. Wurde man zunächst nur vom schwedischen Möbelgiganten vertraulich angekumpelt, ist das inzwischen in zahlreichen Geschäften und Restaurants üblich. Auch die neue Arbeitswelt wird von einer Tyrannei der Intimität (Richard Sennett) beherrscht. In seiner Arbeit soll sich der Mensch nicht mehr nur mit seiner fachlichen Qualifikation einbringen, sondern mit seiner ganzen Persönlichkeit.

Dafür darf er auch gerne in Turnschuhen kommen und mit den Kollegen Kicker spielen, auf dass ein Klima freundschaftlicher Ungezwungenheit entstehe. Im Internet beleidigen sich derweil Unbekannte in einer Hemmungslosigkeit, die viele früher nur aus den innigsten Geschwisterstreitereien kannten. Zugleich ermöglicht Instagram intensive Anteilnahme am Privatleben Fremder – ihren Essgewohnheiten (#foodporn), ihren psychischen Leiden (#SickStyle) und ihren (fast) entblößten Körpern. Entgegen dem ersten Anschein hat auch die Pandemie neue Näheblüten erzeugt. Am deutlichsten wurde das in der medial allgegenwärtigen Beschwörung der „Solidarität“ – ein Begriff, der so etwas wie familiäre Liebe und Zusammenhalt auf gesamtgesellschaftlicher Ebene einfordert: Wir alle, so besagt er, hängen unmittelbar voneinander ab und teilen ein gemeinsames Schicksal und Ziel. Wo Ungeimpfte diesem Appell zur Brüderlichkeit nicht folgten, wurde ihnen oft mit dem Ton einer strengen, aber wohlmeinenden Mutter begegnet, oder sie wurden mit kleinen Belohnungen gelockt. Der Akt der Impfung selbst, daran ließ nicht zuletzt seine offensive Ausstellung in den sozialen Medien keinen Zweifel, wurde zu weit mehr als einer schlichten medizinischen Angelegenheit, nämlich zu einem gemeinschaftsstiftenden Ritual. Eine Zeremonie, so bemerkt der Philosoph und Anthropologe Helmuth Plessner 1924 in der Schrift Grenzen der Gemeinschaft, sorgt dafür, dass der Einzelne „mit Haut und Haaren, existentiell, nicht nur auf Treu und Glauben, in die Bindung eines überpersönlichen Lebens“ übergeht.

 

Der Wir-Kult

 

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