Ein gesunder Geist braucht keinen gesunden Körper!
Körperliche Fitness ist für geistige Hochleistung unerlässlich? Ein fataler Irrtum mit gefährlichen Folgen, meint unsere Autorin. Plädoyer gegen den Körperkult
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Was weiß mein Körper?
Die Frage irritiert. Was soll mein Körper schon wissen? Ist das Problem denn nicht gerade, dass er nichts weiß? Weder Vernunft noch Weisheit besitzt? Warum sonst gibt es Gesundheitsratgeber, Rückenschulen, Schmerztabletten, viel zu hohe Cholesterinwerte. Und wieso gibt es Fitness-Tracker, diese kleinen schwarzen Armbänder, die ihrem Träger haargenau anzeigen, wie viele Meter heute noch gelaufen, wie viele Kalorien noch verbrannt werden müssen oder wie viel Schlaf der Körper braucht. All das weiß dieser nämlich nicht von selbst – ja, er hat es bei Lichte betrachtet noch nie gewusst. Mag ja sein, dass man im 16. Jahrhundert von ganz allein ins Bett gegangen ist. Aber doch wohl nicht, weil der Körper damals noch wissend, sondern weil er von ruinöser Arbeit todmüde und es schlicht stockdunkel war, sobald die Sonne unterging. Wer also wollte bestreiten, dass der Körper selbst über kein Wissen verfügt und auch nie verfügt hat? Und es also vielmehr darum geht, möglichst viel Wissen über ihn zu sammeln, um ihn möglichst lang fit zu halten.
Verklebtes Weltverhältnis
Fitness-Influencer auf Social Media scheinen sich einig zu sein: Das Mouth Tape, ein häufig schwarzes Klebeband, das während des Schlafens quer über den Mund geklebt wird, ist der neueste Ausdruck eines gesunden und bewussten Lebensstils.

Bewaffnete Nächstenliebe
Die christliche Botschaft wird oft mit Pazifismus gleichgesetzt. Ein fataler Irrtum: Aus Sicht der Bibel erscheint die militärische Solidarität mit der Ukraine nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten, meint unsere Kolumnistin Nora Bossong.

Die neue Ausgabe: Lebe ich intensiv genug?
Intensiv leben – was für eine Sehnsucht. Wir wollen uns spüren, die Existenz auskosten, sie auf keinen Fall verpassen. Doch wäre nichts fataler, als dem modernen Imperativ: Lebe intensiv! einfach nur blindlings zu folgen. Um wahrhaft frei zu sein, müssen wir das Ideal der Intensität verstehen.
Sehen Sie sich hier die Videovorstellung der neuen Ausgabe an und werfen Sie einen Blick auf unsere umfangreiche Heftvorschau!

Nietzsche im Home-Gym
Seit dem Beginn der Pandemie liegt das Wohnzimmer-Workout voll im Trend. Hätte auch Friedrich Nietzsche den Laptop aufgeklappt und zu den Gewichten gegriffen? Sicherlich nicht, denn der Fitnesskampf mit sich selbst wäre für ihn nur eine „halbe Sache“.

Weibchen wählen Männchen schön
Wie lässt sich die betörende Schönheit im Reich der Tiere erklären? Für Charles Darwin ist die Evolution von Schönem an die Freiheit zur Wahl gebunden. Mit Nützlichkeit und Fitness hat das zunächst wenig zu tun, sehr wohl aber mit der Eigenwilligkeit des weiblichen Geschmacks
Feyerabend statt Fitness-Tracking: Wie wir uns aus der methodischen Selbstoptimierung befreien
Methoden und Tools zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten sind allgegenwärtig. Der Philosoph Paul Feyerabend fordert uns auf, diesen Optimierungswahn zu hinterfragen.

Der Therapeut als Sinnsucher
Am 2. September vor 25 Jahren starb der Wiener Psychiater Viktor Frankl. Der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse erweiterte den therapeutischen Blick, der sich üblicherweise um körperliche und psychische Gesundheit sorgt, um eine geistige Dimension.
