Gefährliches Geraune?
Der politische Diskurs scheint vom Einfall widervernünftiger Positionen bedroht, die oft als „Geraune“ abgetan werden. Unklar bleibt, was darunter zu verstehen ist. Was also meint das Wort? Und gibt es womöglich einen besseren Umgang?
Immer häufiger ist in politischen Talkshows, Zeitungsartikeln und Podcasts die Rede davon, dass jemand „raunt“. Was dem Wort zum Opfer fällt, hat den Status eines ernstzunehmenden Beitrags verloren, gilt als störendes Hintergrundrauschen, das auf Spekulation und Verschwörungstheorie basiert. Meist sind es Beiträge aus dem rechts-, mitunter auch linkspopulistischen Lager, die als Geraune abgetan werden. Sie stören, heißt es, den politischen Diskurs, dringen von außen in die Diskussion ein und verhindern den sachlichen Austausch von Argumenten. So bestehe die Debatte um Hubert Aiwanger und das antisemitische Flugblatt aus „wenig Details und viel Geraune“ (Deutschlandfunk Kultur), Friedrich Merz bediene „das Raunen, das (…) durch die sozialen Netzwerke wabert“ (ZDF), und Oskar Lafontaine „raunte“ gar „über eine ‚unsichtbare Weltregierung‘“ (ZEIT).
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