Impeachment ohne Amt
Über 1,3 Millionen Menschen haben bereits einen Aufruf unterzeichnet, Björn Höcke auf der Grundlage des 18. Artikels des Grundgesetzes seine Grundrechte zu entziehen. Der Rechtswissenschaftler Florian Meinel erläutert, wie sinnvoll der Vorstoß ist.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Weitere Artikel
Lieber Christoph, lieber Etienne…
Ein deutscher und ein französischer Philosoph debattieren über den Krieg: Christoph Menke hat einen Appell unterzeichnet, der sich für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine einsetzt. Etienne Balibar begründet im Mailaustausch mit Menke, warum er nicht unterzeichnet, aber einzelne Aspekte ähnlich sieht. In seiner heutigen Antwort skizziert Balibar, warum „wir“ längst Teil des Krieges sind und es die moralische Pflicht der UNO ist, zwischen den Parteien zu vermitteln.

Lieber Etienne, lieber Christoph …
Ein deutscher und ein französischer Philosoph debattieren über den Krieg: Christoph Menke hat einen Appell unterzeichnet, der sich für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine einsetzt. Etienne Balibar begründet im Mailaustausch mit Menke, warum er nicht unterzeichnet, aber einzelne Aspekte ähnlich sieht. In seiner letzten Antwort fragt Christoph Menke nochmals eindringlich nach der Rolle der Intellektuellen und zieht Bilanz.

Braucht mein Leben ein Ziel?
Und, wie lautet Ihr Ziel im Leben? Sie haben doch eins, oder? Kaum ein Mensch, der sich dem Druck dieser Frage entziehen könnte. Sie trifft das Zentrum unserer Existenz, legt tiefste Wünsche und Hoffnungen frei – und nicht zuletzt auch Ängste. Was, wenn ich mein Ziel nicht erreiche? Was, wenn ich mein Ziel noch gar nicht kenne? Und vor allem: Was, wenn es gerade selbst gesetzte Ziele wären, die mein Leben einengen und mich unglücklich machen? In der Frage nach dem Lebensziel prallen zwei menschliche Sehnsüchte aufeinander. Die nach einem tätigen Leben in dauerhaft sinnvoller und zielgerichteter Selbstbestimmung. Und die nach einer tief entspannten Existenz in lustvoller Gelassenheit. Wie sähe wohl ein Leben aus, dessen Ziel darin bestünde, beide Ideale miteinander zu vermitteln?
Florian Werner: „Es gibt eine Sprache der Zunge, die ohne Worte auskommt“
Sie ist Sprachinstrument und Geschmacksorgan, mit ihr küssen wir unsere Liebsten und strecken sie anderen als Zeichen der Missachtung heraus. Im Interview zu seinem neuen Buch Die Zunge erläutert Florian Werner, warum sich der Geist einer Zeit an ihrer Zungenspitze ablesen lässt.

Behaglich in den Abgrund blicken
In seinem Gruppenportrait erzählt Stuart Jeffries von der Exil-Lebenswelt der Frankfurter Schule
Stuart Jeffries
Grand Hotel Abgrund: Die Frankfurter Schule und ihre Zeit
übers. v. S. Held, Klett-Cotta, 560 S., 28 €
Nudging
Der vom Ökonomen Richard Thaler und Rechtswissenschaftler Cass Sunstein geprägte Begriff „Nudge“ (engl. Stups) meint die Methode, Menschen ohne Vorschriften oder Verbote, sondern allein durch die strategische Modellierung von Entscheidungssituationen zu einem bestimmten Verhalten zu animieren.
Florian Rötzer: „Erst die Heimlichkeit des Heims macht uns zu modernen Menschen“
Dass Sein und Wohnen zusammenhängen, dürfte vielen seit dem Beginn der Pandemie noch deutlicher geworden sein. Im Gespräch erläutert der Philosoph Florian Rötzer, was eine denkfreundliche Umgebung ist, wie ein hygienisches Bewusstsein Einzug in unsere vier Wände hielt und warum private Räume immer mehr zum Cockpit werden.

Die neue Sinnlosigkeit des Homo fluxus
Die Forderung nach dem Aufgehen der eigenen Existenz im Beruf trifft auf eine Arbeitswelt, in der die Ergebnisse des eigenen Tuns vor allem durch die Digitalisierung immer schwerer fassbar sind. Wenn Arbeit ohne Werk überhaupt erfüllend sein kann, unter welchen Bedingungen ist dies möglich? Oder entlarvt uns bereits die Hoffnung, unsere Erwerbstätigkeit sollte sinnvoll sein, als willige Sklaven des Systems? In seinem Essay zeichnet Nils Markwardt historisch nach, wie die Arbeit zum vermeintlichen Sinngaranten wurde und wie wir uns dieser Illusion eventuell entledigen können.

Kommentare
Mir wird die AfD zu inflationär als rechtsradikal gebrandmarkt. Ja, ich halte die Partei für gefährlich. Doch wünsche ich mir mehr Ursachenforschung, warum sie so viele Wähler findet. Sind das alles Rechtsradikale? Ich bin überzeugt, dass sich viel Frust über die letzten Jahre und die Parteien angestaut hat. Insofern halte ich es für überzeugend, dass viele Frustwähler die AfD unterstützen, weil sie anderswo keine Alternative sehen. Ich mag falsch liegen. Aber genau deshalb wünschte ich mir viel breitere Diskussionen darüber, warum so viele diese Partei unterstützen. Parteiverbote, Grundrechtsentzug, etc. könnten sich als Bumerang erweisen, wenn die Partei – ähnlich wie Trump – die Legende einer Verschwörung des Establishments gegen sie bedient.
QuP
Ich bitte um Verzeihung, wenn ich mich wiederhole. Wohl die wenigsten, welche meinen Kommentar lesen, lasen auch alle anderen von mir.
Auf die Frage Björn Höcke verbieten oder nicht, stelle ich mir momentan gut vor: Wahlrecht verbessern.
So dass annehmbar die eine Mitte-bis-Rechts Partei moderieren wird, wie Rechts ihre Politik sein darf um in vielen Parlamenten über das Ansprechen rechter Wähler und Wähler der Mitte Mehrheiten zu gewinnen. Ebenso links.
In einem Zweiparteiensystem, generiert zu einem großen Teil durch die Logik der Feinheit "relatives Mehrheitswahlrecht in Einerwahlkreisen", könnte Herr Höcke auch annehmbar auch rechtsextreme Positionen vertreten, würde aber, wenn er regieren wöllte, Rücksicht nehmen auf Wähler der Mitte und auch Minderheiten, welche für Wahlsiege wichtig wären. Ebenso links.
Das wäre meines Erachtens nach längerfristig gut für die politische Stabilität und gut für Herrn Höcke und gut für die politische Rechte und die politische Linke.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.