Juliette Morice: „Der ,Instagram-Reisende' beansprucht absolute Freiheit, ist aber ständig lokalisierbar“
Die Verhaftung eines Deutsch-Franzosen im Iran verdeutlicht die Risiken, die mit Reisen in touristisch nicht erschlossene Gebiete einhergehen. Für die französische Philosophin Juliette Morice hat die Figur des abenteuerlichen Reisenden jedoch Bestand – auch wenn Instagram das Bild etwas verzerrt.
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Beziehungsstatus: Es ist kompliziert
Unsere französischen Nachbarn sprechen gerne vom deutsch-französischen „Paar“, während wir mit Formulierungen wie „Freundschaft“ auf emotionalem Sicherheitsabstand bleiben. Samuel Lacroix untersucht die Risiken einer zunehmend ungleichen Beziehung.

Was tun?
Der Herbst des letzten Jahres ist bereits jetzt als einer der großen Wendepunkte unserer Nachkriegsgeschichte erkennbar. So wie einst der Herbst des Jahres 1989. Der Fall der Mauer bedeutete einen enormen Mobilitätsschub. Im Zeichen der Freiheit ordnete er die Landkarte Deutschlands, Europas, ja faktisch der ganzen Welt politisch neu. Wie nun wäre das zweite große Herbstereignis, also der faktische Kollaps der EU-Außengrenzen und die damit verbundene Entscheidung zur Aufnahme von mehr als einer Million Flüchtlinge allein in Deutschland einzuordnen? Wieder fallen Grenzen. Wieder stimmen ganze Völker mit den Füßen ab und marschieren – als Opfer von Bürgerkriegen und einem mittlerweile Staat gewordenen islamistischen Terrorregime – aus den kriegsversehrten Gebieten der arabischen Welt nach Kerneuropa: unterwegs in ein besseres Leben – oder auch nur Überleben.
Das Gift ist die Botschaft
Dass Alexej Nawalny vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB vergiftet wurde, ist kaum noch zu bezweifeln. Doch warum sollte die russische Regierung einen Anschlag anordnen, der so deutlich auf sie zurückzuführen ist? Weil gerade das Gift selbst die Botschaft ist, wie ein Blick ins Werk des französischen Philosophen Gilles Deleuze verdeutlicht.

Christoph Ransmayr: "In der Fremde wird der Mensch neu geboren"
Christoph Ransmayr ist ein reisender Denker. Seine literarische Kunst braucht die Begegnung, die Konfrontation mit dem ganz Anderen. Ein Gespräch über die Abgründe der Angst und ihre Überwindung
Warum sind Menschen ständig so gereizt?
Wer in Berlin unterwegs ist, kennt dieses Phänomen: Ständig werden Leute in der Öffentlichkeit angeschrien. Es wirkt so, als ob der öffentliche Raum die perfekte Bühne für Nervenzusammenbrüche ist. Warum? Eine Erklärung mit Georg Simmel.

Elena Petrovsky: „Die Straße ist der letzte Ort, an dem in Russland noch Meinungsfreiheit möglich ist“
Alexej Nawalnys Verhaftung hatte in Russland jüngst eine neue Protestwelle ausgelöst. Die Philosophin Elena Petrovsky, die selbst an den verbotenen Demonstrationen teilnahm, spricht im Interview über den Zustand der russischen Demokratie, die paranoide Logik Putins sowie die Marginalisierung der Intellektuellen.

Sartres Weg zur Selbstbefreiung
Sartres frühe existenzialistische Werke behaupten die absolute, unbedingte Freiheit jedes einzelnen Menschen. Eine wirkmächtige Idee, die weit in die sozialen Emanzipationsbewegungen des späten 20. Jahrhunderts hineingewirkt hat. Aber die Freiheit hat auch eine Rückseite: die Verantwortung.

Wenn die Brandmauer fällt
Der Wahlsieg von Geert Wilders ist Ausdruck eines allgemeinen Rechtsruck, der durch Europa geht. Er verdeutlicht, dass zusehends Demokratie und Populismus miteinander gleichgesetzt werden – mit dramatischen Folgen. Ein Beitrag von Josef Früchtl.
