Kann das weg?
Es gibt Begriffe, bei denen weiß man, sobald sie am Horizont auftauchen: Sie bringen Unheil mit sich. „Systemrelevant“ ist ein solcher Begriff, meint Thea Dorn.
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Was weiß mein Körper?
Die Frage irritiert. Was soll mein Körper schon wissen? Ist das Problem denn nicht gerade, dass er nichts weiß? Weder Vernunft noch Weisheit besitzt? Warum sonst gibt es Gesundheitsratgeber, Rückenschulen, Schmerztabletten, viel zu hohe Cholesterinwerte. Und wieso gibt es Fitness-Tracker, diese kleinen schwarzen Armbänder, die ihrem Träger haargenau anzeigen, wie viele Meter heute noch gelaufen, wie viele Kalorien noch verbrannt werden müssen oder wie viel Schlaf der Körper braucht. All das weiß dieser nämlich nicht von selbst – ja, er hat es bei Lichte betrachtet noch nie gewusst. Mag ja sein, dass man im 16. Jahrhundert von ganz allein ins Bett gegangen ist. Aber doch wohl nicht, weil der Körper damals noch wissend, sondern weil er von ruinöser Arbeit todmüde und es schlicht stockdunkel war, sobald die Sonne unterging. Wer also wollte bestreiten, dass der Körper selbst über kein Wissen verfügt und auch nie verfügt hat? Und es also vielmehr darum geht, möglichst viel Wissen über ihn zu sammeln, um ihn möglichst lang fit zu halten.
Thea Dorn: "Die deutsche Kultur ist ein Netz aus Ähnlichkeiten"
Thea Dorn differenziert, wo andere sich nicht trauen. In ihrem neuen Buch „Über Deutschland“ fragt sie, wie sich das Spezifische der deutschen Kultur ohne Blut-und-Boden-Ideologie denken lässt. Ein Gespräch mit einer der streitbarsten Intellektuellen unserer Zeit
Thea Dorn: „Todesvermeidung um jeden Preis bringt uns in eine existenzielle Aporie“
Der Schutz des Lebens ist das Kernelement der Zivilisation. Aber sind wir gerade dabei, aus lauter Todesangst das Leben selbst zu opfern? Ein Interview mit Thea Dorn über ihr am 8. Februar erschienenes Buch Trost und einen Konflikt, in dem wir alle stecken.

Die einfachste Sache der Welt
Warum wandern wir? In der ursprünglichsten Form, um von A nach B zu gelangen. Um einen Wohnort zu suchen, Arbeit, Nahrung, soziale Kontakte. Doch darüber hinaus kann Wandern auch ein komplexer kommunikativer Akt sein. Als solcherart Gehende lassen wir die Gefilde der simplen Fortbewegung zu Fuß weit hinter uns: Wir werden zum Pilger, zum Philosophen, zum Politiker, zum Künstler.

Augustinus und die Zeit
Was ist Zeit? Zu spät! Denn sobald man sich die Frage stellt, weiß man es nicht mehr. Es scheint eine Eigenart der Zeit zu sein, uns durch die Finger zu gleiten, sich nicht fassen zu lassen, im Leben wie im Denken. Diesen unergründlichen Charakter der Zeit stellt Augustinus schon im 4. Jahrhundert heraus und umreißt damit eine grundlegende Frage. Ein Essay von Étienne Klein.

Männer und Frauen: Wollen wir dasselbe?
Manche Fragen sind nicht dazu da, ausgesprochen zu werden. Sie stehen im Raum, bestimmen die Atmosphäre zwischen zwei Menschen, die nach einer Antwort suchen. Und selbst wenn die Zeichen richtig gedeutet werden, wer sagt, dass beide wirklich und wahrhaftig dasselbe wollen? Wie wäre dieses Selbe zu bestimmen aus der Perspektive verschiedener Geschlechter? So zeigt sich in der gegenwärtigen Debatte um #metoo eindrücklich, wie immens das Maß der Verkennung, der Missdeutungen und Machtgefälle ist – bis hin zu handfester Gewalt. Oder haben wir nur noch nicht begriffen, wie Differenz in ein wechselseitiges Wollen zu verwandeln wäre? Das folgende Dossier zeigt drei Möglichkeiten für ein geglücktes Geschlechterverhältnis auf. I: Regeln. II: Ermächtigen. III: Verstehen. Geben wir Mann und Frau noch eine Chance!
Bürger aller Länder, vereinigt euch!
Bei den Thüringer Landtagswahlen hat die AfD abermals versucht, den Begriff des „Bürgerlichen“ zu besetzen. Ein perfider wie gefährlicher Vorgang. Weckruf von Thea Dorn.
Es lebe die Reproduktion!
Sorgen, Kümmern, Pflegen: Durch die Coronakrise wird die Arbeit für das Leben als systemrelevant erkannt. Das reicht aber noch nicht. Wir müssen sie zum Ausgangspunkt einer neuen Gesellschaft erklären. Ein Essay von Eva von Redecker.
