Mein Leben ohne Smartphone
Kein schnelles E-Mail-Checken, keine allzeit verfügbare Bahn-App, keine Lieblingsplaylist: Erzeugt Smartphone-freies Dasein nicht eher Nervosität als Ruhe? Unsere Autorin wagt es trotzdem und erkennt: Selbst vermeintliche Nachteile erzeugen eine ganz eigene Beziehung zur Welt.
Ein Kind hat mich neulich gefragt, warum ich kein Smartphone habe. Meine Antwort: „Damit ich eine gute Ausrede habe, wenn ich nicht sofort auf E-Mails reagiere.“ Ich hätte auch sagen können: Smartphones sind teuer, die Geräte sowie die Verträge. Smartphones erlauben es Konzernen oder auch staatlichen Stellen, zu verfolgen und aufzuzeichnen, wo ich mich gerade befinde und was ich mit wem gerade tue. Smartphones können nicht ohne Konfliktrohstoffe funktionieren, deren Abbau und Verarbeitung zu Menschenrechtsverletzungen wie etwa Kinder- oder Zwangsarbeit führen, zu Kriegen und Umweltzerstörung. Das sind alles wahre und wichtige Gründe, aber sie treffen nicht den Kern meiner Verweigerung: Ich habe kein Smartphone, weil ich mit der Welt in Kontakt sein will.
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