Meine Enge
Was tun, wenn Ängste und Lebensumstände erdrücken und kein Ausweg in Sicht zu sein scheint? Fünf Menschen erzählen. Kommentiert von Alice Lagaay.

Leonie Warnke (28) leidet unter Flugangst: „Wenn ich fliege, verliere ich das Vertrauen ins Universum“
„Seit 2011 leide ich an einer Angststörung, die sich seit 2015 auch in der Angst vor Menschenmassen, einer sogenannten Agoraphobie, zeigt. Durch die Berichterstattung über Anschläge in Paris oder Nizza hatte ich zunehmend Schwierigkeiten, U-Bahn zu fahren, in Nachtclubs feiern zu gehen oder zu fliegen. Einiges geht wieder, indem ich mich schockkonfrontiert habe. Sich in der Rushhour in die Bahn oder auf überfüllte Tanzflächen zu zwängen, härtet durchaus ab. Nur die Angst vor dem Fliegen bekomme ich nicht in den Griff, weil mir für eine effektive Konfrontation die Häufigkeit fehlt. Und im Flugzeug ist es auch nicht so, dass ich leicht schwitzige Hände bekomme oder ein bisschen nervös werde. In der Kabine habe ich blanke Todespanik. Ich weine, ich schreie und frage mich, warum ich die einzige Person hier bin, die merkt, dass wir alle gleich sterben werden. Wenn die Panik richtig groß wird, verliere ich sogar das Vertrauen in absolute Grundfesten: Was, wenn der Pilot uns alle umbringen will? Was, wenn die Gesetze der Natur versagen oder das Universum instabil wird? Doch ich will die Angst nicht mein Leben beherrschen lassen und fliege deshalb trotzdem. Natürlich habe ich verschiedenste Dinge ausprobiert, um mich besser in den Griff zu bekommen. Doch positive Gedanken oder Beruhigungsmittel bringen bei mir nichts. Am ehesten hilft es noch, wenn ich mir die statistische Unwahrscheinlichkeit vor Augen führe, dass so ein seltenes Ereignis wie ein Flugzeugabsturz gerade mir passiert. Ich versuche einfach auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu vertrauen, weil ich eigentlich ein rationaler Mensch bin.“
Kommentar Alice Lagaay: Überlebensinstinkt
Selbst wenn wissenschaftliche Fakten nahelegen, dass Fliegen das sicherste Verkehrsmittel überhaupt ist, ist es doch etwas zutiefst Unnatürliches für uns bodengebundene Wesen. Unsere Anatomie ist darauf ausgelegt, mit der Schwerkraft in Bezug auf den Boden zu arbeiten – nicht mit der Tragfähigkeit von Luft. Deshalb ist unsere heutige Flugangst vielleicht eher eine tief verwurzelte Urangst, die unsere Existenz sichert (und das Fliegen dadurch so sicher macht) – ein Phänomen, das sich schon vor der Erfindung moderner Flugmaschinen im Mythos von Dädalus und seinem Sohn Ikarus zeigte: Dädalus verwirklichte den Traum vom Fliegen, dann wurde Ikarus aber überheblich, flog zu nah an die Sonne und stürzte ab. Dabei ist die Angst, dass die Technik versagen könnte, völlig rational. Wie der Medienphilosoph Paul Virilio betonte: Die Möglichkeit des Unfalls wird mit jeder neuen technischen Erfindung mit erfunden, sie ist nie ausschließbar. Eine Kunst des alltäglichen Überlebens besteht deshalb darin, sich nicht durch einen neurotischen Fokus auf die Möglichkeit eines Unfalls, durch menschliches oder technisches Versagen, selbst zu blockieren; denn die Sorge um den Unfall hilft nicht wirklich, ihn zu vermeiden – besonders beim Fliegen in Passagierjets.

Aron Boks (22) hätte sich beinahe zu Tode gehungert: „Ob es ein guter Tag war, hat sich an der Waage entschieden“
„Mit einer Essstörung ist es ein bisschen wie mit dem Krieg. Es gibt manchmal ein Ereignis, das weitere verheerende Ereignisse nach sich zieht. In meinem Fall war es ein Freund, der im Scherz gesagt hat, dass ich zwar einen dünnen Körper, aber ein speckiges Gesicht hätte. Das hat offensichtlich etwas in mir getroffen und eine kleine Stimme in meinem Kopf aktiviert, die immer wieder sagte: Iss weniger! So habe ich Anorexia nervosa entwickelt, eine Form der Essstörung, die sich in massivem Verzicht äußert, und ich wurde sehr schnell sehr dünn. Ob es ein guter oder ein schlechter Tag war, hat sich für mich in dieser Zeit an der Waage entschieden. Jedes Gramm weniger war gut, jedes mehr eine Katastrophe. Irgendwann hatte ich mich so weit runtergehungert, dass auch die inneren Organe in akuter Gefahr waren und kein Weg mehr an einer halbstationären Therapie vorbeiführte. Doch Gesunden ist bei dieser Krankheit ein schwieriger und langwieriger Prozess. Die Energie kommt zurück und damit auch die negativen Gedanken, die man durch seine zerstörerische Disziplin vermeintlich wegdeckeln konnte. Heute geht es mir gut und ich habe die Zeit für mich aufgearbeitet. Dass man die Krankheit aber jemals wieder ganz ablegt, ist eine Illusion. Weil es sich um eine Emotionsregulationsstörung handelt, muss man zudem aufpassen, dass man keinen anderen Süchten verfällt. Man kann mit der Krankheit umgehen, sie jedoch nie ganz überwinden.“
Kommentar Alice Lagaay: Der innere Kritiker
Die Erfahrung von Aron zeigt, welches Gewicht der Blick von anderen auf uns bekommen kann. Wie wichtig er für unser Selbstwertgefühl, wie er sowohl aufbauend als auch zerstörerisch sein kann. Doch wie Aron es beschreibt, ist es weniger die scherzhaft-blöde Aussage eines Freundes als die selbstsabotierende „kleine Stimme“ in ihm selbst, die schließlich zur Essstörung führt. Gut möglich, dass diese Tendenz in Aron zu diesem Zeitpunkt auch durch andere Trigger ausgelöst worden wäre. Es ist bemerkenswert, zu welchen destruktiven Dynamiken unser Denken in der Lage ist. Wir können unserem Körper einreden, dass wir keine Nahrung brauchen und stattdessen der Blick auf uns von außen wichtiger zum Überleben ist als unser ursprünglichstes Grundbedürfnis: essen. Aber in dieser Tatsache – das zeigt auch Arons Fall – steckt gleichzeitig der Schlüssel zur Genesung. Unsere innere Stimme ist nicht in Stein gemeißelt – sie kann gelenkt und geformt werden und heilend einer selbstdestruktiven Suchtveranlagung entgegenwirken.

Stephanie Ermke (38) wurde durch ein Coaching geholfen: „Das Lampenfieber fraß nach und nach mein Selbstwertgefühl auf“
„Wenn ich im Mittelpunkt stand, habe ich mich lange Zeit sehr unwohl gefühlt. Ob mit der Schulband auf der Bühne oder bei einer Präsentation im Job. Am liebsten war es mir, wenn ich mich vor solchen Anlässen drücken konnte. Wie extrem meine Angst vor öffentlichen Blamagen aber tatsächlich war, wurde mir klar, als ich meinen ersten Roman im Selbstverlag veröffentlichen wollte. Die Angst, dass ich keine perfekte Leistung abliefern könnte und alle es sehen würden, war wie ein Magnet, der noch größere Verunsicherungen anzog und langsam, aber sicher mein gesamtes Selbstwertgefühl auffraß. Jeder noch so kleine Fehler war der Weltuntergang. Meine Rettung war, dass eine ehemalige Schulfreundin auf mich zukam, die Lampenfieber-Coachings durchführt und mit mir eine Sicherheitsstrategie für schwierige Situationen erarbeitet hat. Wenn ich heute weiß, dass ich aufgeregt sein könnte, lege ich das Parfum auf, das in meiner Fantasie auch die männliche Hauptfigur meines ersten Romans trägt. Werde ich unsicher, atme ich tief ein und weiß, dass ich nicht alleine bin. Nicht zuletzt war es auch für meine fünf Kinder wichtig, dass ihre Mama die Angst nicht auf sie überträgt und nicht an ihnen auslässt. Wo ich früher verängstigt und unsicher war, stehe ich durch das Coaching heute sicher im Leben. Ich habe ein Hörbuch eingelesen und führe mit meinem Mann ein erfolgreiches Gartenbauunternehmen.“
Kommentar Alice Lagaay: Hilfreiches Maskenspiel
Auf den kanadischen Soziologen Erving Goffman geht die Idee zurück, dass wir im Alltag eine Reihe von verschiedenen Rollen spielen. Dafür fordert die moderne Gesellschaft eine Art Theaterspiel von uns, bei dem es darum geht, die entsprechende Maske zu tragen für den Eindruck, den wir erzeugen wollen: impression management war Goffmans Ausdruck dafür. Dabei bekommen wir allerdings leicht das Gefühl, diesem Spiel nicht gerecht zu werden. Womit wir beim klassischen Imposter-Syndrom (dem Hochstapler-Syndrom) sind, das statistisch gesehen weitaus mehr Frauen betrifft als Männer. Obwohl die Person völlig qualifiziert ist und mehr als genügend Leistung erbracht hat, zweifelt sie bis zur Selbstsabotage an ihren Fähigkeiten, sie kann persönliche Erfolge nicht internalisieren und hat ständig das Gefühl, die Welt zu betrügen. Die Schilderung von Stephanie Ermke zeigt besonders schön, wie die Idee des Rollenspiels aber auch zur Lösung beitragen kann: Durch das Tragen des Parfüms einer fiktiven selbstsicheren Figur schlüpft sie selber in diese Rolle und überwindet so ihre Selbstzweifel.

Jeanette Duclos (40) lebte 13 Jahre mit einem Alkoholiker zusammen: „Ich weiß, dass ich auf meinen Kleinen und mich vertrauen kann“
„Wenn man mit einem Alkoholiker zusammen war, weiß man, dass diese Krankheit auch das Umfeld infiziert. Man wird nicht zwangsläufig auch zu einer Trinkerin, aber so abhängig von der Person wie diese vom Alkohol. In den 13 Jahren Beziehung habe ich immer wieder gedacht, dass ich meinen damaligen Partner retten könnte, dass wir eine Zukunft haben und eine gesunde kleine Familie werden würden. Doch nach jeder abgebrochenen Therapie ging es weiter wie zuvor: heimliches Trinken, unzuverlässiges Verhalten, Lügen. Diese vielen kleinen und großen Enttäuschungen haben mich mit der Zeit verändert und ich wurde immer kälter und verbitterter. Dass ich allerdings schließlich den Schritt machen konnte, mich von meinem damaligen Partner zu trennen, habe ich indirekt meinem Sohn zu verdanken. Denn erst als ich realisierte, dass mein Kind nicht sicher ist, wenn ich es alleine bei seinem Vater lasse, wusste ich, dass ich etwas verändern muss. Die Angst um mein Kind hat uns beiden das Leben gerettet. Wohin ich mit meinem Sohn und meinen wenigen Sachen sollte, die ich in einer einzigen Plastiktüte mitgenommen habe, war erst mal zweitrangig. Glücklicherweise habe ich eine sehr hilfsbereite Schwester, bei der ich übergangsweise wohnen und die nächsten Schritte planen konnte. Es wäre allerdings gelogen zu sagen, dass heute alles einfach ist. Als alleinerziehende Mutter mit zwei Jobs hält man sich eher über Wasser, als dass man große Sprünge macht. Doch ich bin von niemandem mehr abhängig und weiß, dass ich auf meinen Kleinen und mich vertrauen kann – und das ist sehr viel wert.“
Kommentar Alice Lagaay: Sprung in die Entscheidung
Von außen betrachtet scheint der Schritt, sich aus einer potenziell gefährlichen Beziehung zu befreien, einfach nur vernünftig. Wir können Jeanette Duclos gratulieren, dass sie diese Konsequenz im Sinne des Selbstschutzes gezogen hat. Nur schade, dass es erst eines Bedrohungsszenarios ihres Sohnes bedurfte, um diesen Schritt zu machen – man würde sich wünschen, dass wir uns selbst ebenfalls ernst genug nehmen, um uns aus missbräuchlichen Partnerschaften zu lösen. Diese Geschichte zeigt aber auch, was nach Jacques Derrida im Kern jeder Entscheidung liegt, nämlich etwas nie ganz rational Kalkulierbares, ein acte de foi, a leap of faith, also ein Vertrauensvorschuss, den wir uns selbst geben müssen. In „Politik der Freundschaft“ spricht Derrida von einer Entscheidung als etwas, was „die Subjektivität des Subjektes überraschen muss“. Gerade in einem Sprung weg vom Kalkül, in Richtung Ungewisses liegt seiner Meinung nach die Verantwortung. Eine Entscheidung wäre in diesem Sinne immer für den anderen und immer ein bisschen verrückt – sonst wäre es keine Entscheidung, sondern einfach logische Konsequenz.

Natalie Sharifzadeh (51) bereiste aus beruflichen Gründen mehrmals Afghanistan: „Oft habe ich Dinge getan, gerade weil sie mir Angst machten“
„Bevor ich das erste Mal nach Afghanistan gegangen bin, habe ich Briefe für meine Liebsten geschrieben. Vorsorgliche letzte Worte. So kam ich schon mit Ängsten und bestimmten Bildern in meinem Kopf in das Land. Wenn es vor Ort Situationen gab, die mir Schrecken einjagten, dann ging es immer ums Ganze. Ein lauter Knall, eine aufgebrachte Menschenmenge und schon hatte ich Todesangst. Doch schnell habe ich mich daran gewöhnt. Ich war schon erleichtert, wenn ein Anschlag einige Kilometer weiter weg passiert ist. Die Angst wurde zu einem Hintergrundrauschen und ich lernte, mit ihr zu leben. Gleichzeitig merkte ich, dass es auch dort mehr gibt als Terror und Schrecken. Doch prägen mich die Erfahrungen bis heute. Ich schaue Orte und Räume jetzt anders an.
Bevor ich mich in ein Café setze, gucke ich, wo die nächsten Fluchtwege sind, wie schnell ich mich in Sicherheit bringen könnte. Das passiert schon automatisch. Doch von der Angst will ich mir nicht meine Freiheit nehmen lassen. Nach dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz bin ich trotzig weiter auf Weihnachtsmärkte gegangen, sonst hätten die Angst und die Idioten gewonnen. Warum ich diese Gefahren damals freiwillig auf mich genommen habe, kann ich nicht genau sagen. Oft habe ich Dinge getan, nicht obwohl, sondern weil sie mir Angst machten. Ich hielt Angst für eine Schwäche. Ich habe sie gesucht, um sie zu überwinden, um stark zu sein. Heute bin ich nachsichtiger mit mir selbst. Und letztlich weiß ich auch, dass ich viel Glück hatte. Zu mir war Afghanistan gut.“
Kommentar Alice Lagaay: Das Schicksal herausfordern
Dass Angst nicht nur abschreckend, sondern auch anziehend sein kann, ist ein bekanntes Phänomen – denkt man zum Beispiel an die Schilderungen von manchen Extremsportler*innen. Sie berichten von einem Adrenalinrausch, der die Sinne schärft und dadurch gesteigerte körperliche Kompetenz ermöglicht, sowie von Glückshormonen, die ausgeschüttet werden, wenn sie im Nachhinein feststellen, die gefährliche Situation überlebt zu haben. Ich stelle mir das als ein ermächtigendes Gefühl vor; man ist empowered durch die Erfahrung, das Schicksal herausgefordert zu haben, aber gut davongekommen zu sein. Man fühlt sich in dem Moment unantastbar, was oft als typisches Merkmal der Jugend beschrieben wird. Ist es vielleicht schlicht ein Zeichen von Souveränität, von Erfahrung und Reife, wenn Frau Sharifzadeh es nicht mehr so anziehend findet, sich potenziellen Gefahren bewusst auszusetzen? Andererseits weiß sie, dass das Schicksal nicht auszutricksen ist; wir sind immer ein Stück weit ausgeliefert, daran ändert auch kein gesteigertes Ego etwas. •
Alice Lagaay ist Professorin für Ästhetik und Kulturphilosophie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Zuletzt erschien von ihr (hg. m. A. Seitz): „WISSEN FORMEN. Performative Akte zwischen Wissenschaft und Kunst“ (transcript, 2018)
Bilder von: Jens Passoth, Christian Protte, Sigrid Reinichs
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