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Bilder: pexels; Muhammad Arief Irfan; Screenshot Youtube/Vattenfall

Impuls

Produkte des Zeitgeists

Philomag Redaktion veröffentlicht am 12 Dezember 2023 3 min

Die Objekte, die die Gegenwart hervorbringt, verraten stets auch etwas über deren geistigen Überbau. Eine philosophische Einordnung kultiger Latschen, Wände aus Windeln und eines besonderen Gesichtssprays.

 

Fortschritt im Barbie-Land

 

1774 wurde die Firma Birkenstock gegründet, genau zehn Jahre vor dem Erscheinen von Immanuel Kants bahnbrechender Schrift Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?. Deren erster berühmter Satz lautet: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.“ Wer den aktuellen Kinokassenschlager Barbie gesehen hat, bekam vorgeführt, was das für den Feminismus konkret heißen könnte: Barbie lernt, dass hochhackige Schuhe ungesund sind und greift auf den Klassiker mit Korksohle zurück, die sich geschmeidig an den vorwärtsschreitenden Fuß anpasst. Einige Feministinnen sind seither ganz aus dem Häuschen und halten Barbie für das filmische Nonplusultra weiblicher Emanzipation. Andere fragen sich: Echt jetzt? Aufgeklärte Frauen trugen schließlich schon in den 1970er-Jahren bequeme Schuhe und entledigten sich auch ansonsten des körperfeindlichen Tands wie etwa des BHs. Inzwischen ist Birkenstock, der neue Trendausstatter für vermeintlich Progressive, an der Börse krachend gescheitert. Bleibt zu hoffen, dass auch der Feminismus aus seinem rosaroten Traum erwacht – und endlich wieder Fahrt aufnimmt.

 

Wand aus Windeln

 

Windeln haben ein typisches Zivilisationsproblem: Erfunden, um die Natur des Kindes einzuhegen und Komfort und Sauberkeit im Alltag zu erhöhen, kehren sie als verdrängter Unrat an anderer Stelle wieder. Windeln sind nämlich ein ökologisches Desaster, der größte Einzelposten im Haushaltsmüll, und besitzen eine Halbwertszeit von mehreren Jahrhunderten. Jede Wegwerfwindel, die jemals produziert wurde, existiert noch immer. Doch Müll ist bekanntlich Materie am falschen Ort, ein Anordnungsproblem, das man durch richtige Platzierung lösen kann. Hier erweist sich die Upcycling-Kunst als Avantgarde, die Strandgut in Reliefs verwandelt und Skulpturen aus Styropor und Bierdeckeln herstellt. Neben die ökologische Mahnung tritt hier eine Praxisempfehlung: Macht etwas mit dem Müll, dann ist es keiner mehr! Dies könnte auch die Antwort auf die ungeklärte Endlagerfrage der Windeln sein. Wissenschaftler der japanischen Universität Kitakyushu haben nämlich herausgefunden, dass sich Windeln zum Hausbau eignen. Gewaschen und geschreddert können sie den Sand im Mörtel und Beton ersetzen. Da Materialien bis zu 80 Prozent der Baukosten ausmachen, ließe sich so ein weiteres Problem spätmoderner Gesellschaften lösen, die von der Überfluss- in die Mangelphase eingetreten sind. Nämlich wie man sich angesichts explodierender Rohstoffpreise noch ein Haus leisten kann: Indem man es aus Müll baut.

 

Grüner Waschzwang

 

Der Energiekonzern Vattenfall lässt in einer aktuellen Werbekampagne das Model Cara Delevingne ein Gesichtsspray vorführen, das aus den Emissionen einer mit fossilfreiem Wasserstoff betriebenen Fabrik besteht. Dieses Abwasser, so die Botschaft, ist so rein, dass man sich damit erfrischen kann. Im Video taucht Delevingne denn auch in glasklares Wasser und wird von ebenso sauberem Nebel eingehüllt, bis sie sich am Ende genussvoll den Industrial Emissions Face Mist ins Gesicht sprüht. Das Unternehmen Vattenfall – das jüngst wieder in der Kritik steht, weil es die umweltschädliche industrielle Holzverbrennung ausweitet und als klimaneutral verkauft – betreibt mit dieser Kampagne „Greenwashing“ im buchstäblichen Sinne. Es nutzt dabei die in unserem Unbewussten tief verankerte Verknüpfung von körperlicher und moralischer Reinheit: Klares Wasser auf Delevingnes porentief reiner Haut suggeriert ein ebenso reines Gewissen des Konzerns. Doch ist die Werbung so durchsichtig und überzogen, dass sie unfreiwilligerweise die gegenteilige Botschaft vermittelt: Wo ein Waschzwang herrscht, da kann ein moralisches Schuldgefühl nicht weit sein. •

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