Redekunst mit weiblichem Vorzeichen
Zum ersten Mal in der Geschichte des Bundestags stand eine Rednerin mit ihrem Baby am Pult. Ein wirkmächtiges Zeichen – auch mit Blick auf die männlich konnotierte Rhetorik.
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Nichts scheint natürlicher als die Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter. Es gibt Männer und es gibt Frauen, wie sich, so die gängige Auffassung, an biologischen Merkmalen, aber auch an geschlechtsspezifischen Eigenschaften unschwer erkennen lässt. Diese vermeintliche Gewissheit wird durch Judith Butlers poststrukturalistische Geschlechtertheorie fundamental erschüttert. Nicht nur das soziale Geschlecht (gender), sondern auch das biologische Geschlecht (sex) ist für Butler ein Effekt von Machtdiskursen. Die Fortpf lanzungsorgane zur „natürlichen“ Grundlage der Geschlechterdifferenz zu erklären, sei immer schon Teil der „heterosexuellen Matrix“, so die amerikanische Philosophin in ihrem grundlegenden Werk „Das Unbehagen der Geschlechter“, das in den USA vor 25 Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Seine visionäre Kraft scheint sich gerade heute zu bewahrheiten. So hat der Bundesrat kürzlich einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der eine vollständige rechtliche Gleichstellung verheirateter homosexueller Paare vorsieht. Eine Entscheidung des Bundestags wird mit Spannung erwartet. Welche Rolle also wird die Biologie zukünftig noch spielen? Oder hat, wer so fragt, die Pointe Butlers schon missverstanden?
Camille Froidevaux-Metteries Essay hilft, Judith Butlers schwer zugängliches Werk zu verstehen. In ihm schlägt Butler nichts Geringeres vor als eine neue Weise, das Subjekt zu denken. Im Vorwort zum Beiheft beleuchtet Jeanne Burgart Goutal die Missverständnisse, die Butlers berühmte Abhandlung „Das Unbehagen der Geschlechter“ hervorgerufen hat.
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Marco Bülow: „Am Ende zählt leider nicht das bessere Argument“
Vor zwei Jahren trat er aus der SPD aus und war fortan fraktionsloses Mitglied im Deutschen Bundestag. Nun verkündete Marco Bülow seinen Eintritt in DIE PARTEI und ist damit der erste Bundestagsabgeordnete der Satire-Formation um Martin Sonneborn. Im Interview spricht er über die Zwiespältigkeit des Zuspitzens, den Vorwurf des Populismus und die Lehren Hannah Arendts.
 
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Wem gehören meine Organe?
Jeder ist automatisch ein Organspender, so er nicht zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen hat: Das fordert eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten. Zu Recht ist dieses Vorhaben umstritten, wie Svenja Flaßpöhler anlässlich ähnlicher Pläne von Ex-Gesundheitsminister Spahn 2018 schrieb.
 
Sartres Weg zur Selbstbefreiung
Sartres frühe existenzialistische Werke behaupten die absolute, unbedingte Freiheit jedes einzelnen Menschen. Eine wirkmächtige Idee, die weit in die sozialen Emanzipationsbewegungen des späten 20. Jahrhunderts hineingewirkt hat. Aber die Freiheit hat auch eine Rückseite: die Verantwortung.
