Stimmen zum Buch
Der Politikwissenschaftler Yascha Mounk geht dem Ursprung der neuen Ideen über Identität und soziale Gerechtigkeit nach – und erklärt, warum sie unter den gegebenen Entwicklungen ihre hehren Ziele nicht erreichen werden.
„Wie man gegen Identitätspolitik argumen- tiert, ohne sich in einen reaktionären Spinner zu verwandeln.“
– Steven Pinker
„Yascha Mounk erklärt klug und leicht verständlich die intellektuellen Ursprünge unserer Ideen über Identität und wie wir zum Glauben an eine gemeinsame Menschlichkeit zurückkehren können.“
– Francis Fukuyama
„Ein leidenschaftliches Buch, das zeigt, dass die Dinge, die wir gemeinsam haben, größer sind als die Dinge, die uns trennen.“
– Kirkus Reviews
„Yascha Mounk hat ein weiteres starkes Buch geschrieben, in dem er versucht, die Ursprünge und Auswirkungen der Ideen zu verstehen, die zu Recht oder zu Unrecht ›Identitätspolitik‹ ausmachen – woher sie kommen, welche Wirkung sie haben und wohin sie führen könnten.“
– Anne Applebaum
Weitere Artikel
Zur Person
Yascha Mounk, ist Politikwissenschaftler und Associate Professor an der Johns-Hopkins-Universität. Darüber hinaus hat er die einflussreiche Zeitschrift Persuasion gegründet und schreibt u.a. für die New York Times, den Atlantic und die ZEIT. 2022 erschien sein Buch Das große Experiment. Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert (Droemer). Nun ist mit Im Zeitalter der Identität. Der Aufstieg einer gefährlichen Idee (Klett-Cotta) sein neues Buch erschienen. Seit ein Vorwurf der Vergewaltigung gegen ihn bekannt wurde, lässt Yascha Mounk, der diesen Vorwurf zurückweist, sein Amt als Herausgeber der ZEIT vorerst ruhen.

Yascha Mounk: „Ich verstehe den Patriotismus als halbwildes Tier“
Unsere Gesellschaft wird ethnisch und kulturell immer vielfältiger. Doch Linke wie Rechte sehen die Situation pessimistisch. Der Politikwissenschaftler Yascha Mounk über fehlende historische Vorbilder der diversen Demokratie und die Gefahren einer verhärteten Identitätspolitik.

Yascha Mounk: „Netanjahu versucht offen, demokratische Prozesse einzuschränken“
Die Justizreform in Israel ist vorerst verschoben. Trotzdem haben erneut Zehntausende gegen die Pläne der Regierung demonstriert. Der Politikwissenschaftler Yascha Mounk erläutert im Interview, warum die Lage besorgniserregend, aber nicht aussichtslos ist.

Bookvertorial: Ist die Identitätspolitik auf dem Holzweg?
In unseren Bookvertorials stellen wir in Zusammenarbeit mit Verlagen ausgewählte Neuerscheinungen aus dem Bereich der Philosophie vor, machen die zentralen Ideen und Thesen der präsentierten Bücher zugänglich und binden diese durch weiterführende Artikel an die Philosophiegeschichte sowie aktuelle Debatten an. Diesmal im Fokus: Im Zeitalter der Identität von Yascha Mounk.

Philipp Lepenies: „Die Realität der frühen Demokratie hieß überall: Exklusion”
Wer die Demokratie verteidigen möchte, sollte einen Blick in ihre Geschichte werfen, meint Philipp Lepenies. Im Gespräch zu seinem neuen Buch Souveräne Entscheidungen. Vom Werden und Vergehen der Demokratie geht der Politikwissenschaftler den demokratischen Ursprüngen in Frankreich, England und den USA nach. Und erklärt, warum tugendhafte Bürger entscheidend sind.

Christoph Türcke: „Linderung und Besänftigung gehören zur Urgeschichte der Musik“
Was ist Musik? Ein „vorverbales Gebet“, meint der Philosoph Christoph Türcke. Sie habe ihren Ursprung im grauenvollen Menschenopfer und ziele auf den Abbau von Spannung. Auf diesen Ursprung bleibt sie bezogen und kann uns gerade deshalb tief berühren.

Bookvertorial: „Ist die Identitätspolitik auf dem Holzweg?“
Heute erscheint das neue Buch von Yascha Mounk. In Das Zeitalter der Identität positioniert er sich kritisch zur Identitätspolitik und wirft ihr vor, die Polarisierung zu befeuern. Hat er recht? Lesen Sie hier einen Auszug.

Sie ist wieder da. Die Frage nach der Identität.
In der gesamten westlichen Welt kehren Identitätsfragen ins Zentrum des politischen Diskurses zurück. Donald Trump stilisierte sich erfolgreich als Anwalt des „weißen Mannes“. Marine Le Pen tritt in Frankreich mit dem Versprechen an, die Nation vor dem Verlust ihrer Werte und Eigenheiten zu bewahren. Auch in Deutschland wird das Wahljahr 2017 von kulturellen Verlustängsten dominiert werden. Das Projekt der Europäischen Union droht derweil zu scheitern. Terrorangst schürt Fremdenfeindlichkeit Wie lässt sich diesen Entwicklungen gerade aus deutscher Sicht begegnen? Mit einem noch entschiedeneren Eintreten für einen von allen nationalen Spuren gereinigten Verfassungspatriotismus? Oder im Gegenteil mit neuen leitkulturellen Entwürfen und Erzählungen? Bei all dem bleibt festzuhalten: Identitätspolitik war in den vergangenen Jahrzehnten eine klare Domäne linker Politik (u. a. Minderheitenrechte, Genderanliegen). Sind bestimmte Kollektive schützenswerter als andere? Was tun, damit unsere offene Gesellschaft nicht von Identitätsfragen gespalten wird?