Und jetzt?
Die Zukunft des Geschlechterverhältnisses entscheidet sich an der Frage, was genau sich ändern muss: Die Verhältnisse – oder liegt der Schlüssel zur Freiheit in der Hand von jedem oder jeder Einzelnen? Harald Welzer und Eva von Redecker über Autonomie, gläserne Decken und die Bedingungen für wahren Wandel
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Harald Welzer: „Man formuliert Ziele, anstatt einfach aufzuhören”
Ein Klimakurs, der Wachstum weiterhin sichert, ist für Harald Welzer der falsche Weg. Ein erlittener Herzinfarkt hat ihn auch existenziell zur Einsicht gebracht: Weniger ist mehr. Der Soziologe über Auswege aus der Steigerungsspirale.

Harald Welzer: „In manchen Berufen wird nur noch Unsinniges gemacht“
In Island wurde erfolgreich die 4-Tage-Woche getestet. Der Soziologe Harald Welzer argumentiert im Interview, warum das auch ein Modell für Deutschland wäre, wir uns vom Fetisch der Erwerbsarbeit befreien sollten und die grassierende Bewertungskultur zur Entmenschlichung führt.

Wie schaffen wir das?
Eine Million Flüchtlinge warten derzeit in erzwungener Passivität auf ihre Verfahren, auf ein Weiter, auf eine Zukunft. Die Tristheit und Unübersichtlichkeit dieser Situation lässt uns in defensiver Manier von einer „Flüchtlingskrise“ sprechen. Der Begriff der Krise, aus dem Griechischen stammend, bezeichnet den Höhepunkt einer gefährlichen Lage mit offenem Ausgang – und so steckt in ihm auch die Möglichkeit zur positiven Wendung. Sind die größtenteils jungen Menschen, die hier ein neues Leben beginnen, nicht in der Tat auch ein Glücksfall für unsere hilf los überalterte Gesellschaft? Anstatt weiter angstvoll zu fragen, ob wir es schaffen, könnte es in einer zukunftszugewandten Debatte vielmehr darum gehen, wie wir es schaffen. Was ist der Schlüssel für gelungene Integration: die Sprache, die Arbeit, ein neues Zuhause? Wie können wir die Menschen, die zu uns gekommen sind, einbinden in die Gestaltung unseres Zusammenlebens? In welcher Weise werden wir uns gegenseitig ändern, formen, inspirieren? Was müssen wir, was die Aufgenommenen leisten? Wie lässt sich Neid auf jene verhindern, die unsere Hilfe derzeit noch brauchen? Und wo liegen die Grenzen der Toleranz? Mit Impulsen von Rupert Neudeck, Rainer Forst, Souleymane Bachir Diagne, Susan Neiman, Robert Pfaller, Lamya Kaddor, Harald Welzer, Claus Leggewie und Fritz Breithaupt.
Eva von Redecker: „Ich will die Freiheit und prekäres, verwobenes Leben wahren“
Angesichts der ökologischen und klimatischen Katastrophe denkt Eva von Redecker in ihrem gerade erschienenen Buch über Bleibefreiheit nach. Im Interview spricht sie über die Todesverdrängung der Liberalen, die Bedeutung einer lebendigen Welt und darüber, was Zeit zu „erfüllter Zeit“ macht.

Eva von Redecker: „Revolutionen entstehen aus Sehnsucht nach Lebenszeit“
Zahlreiche zeitgenössische Protestbewegungen fasst Eva von Redecker als „Revolutionen für das Leben” auf. Indem sie sich gegen Artensterben, Femizide sowie Naturzerstörung wenden, stellen sie der kapitalistischen Ausbeutung utopische Alternativen entgegen.

Neu anfangen
Freiheitsdrang, Depression, Entfremdung – der Wunsch, sein Leben zu wenden, resultiert zumeist aus innerer Not. Umso drängender wird die Frage, wie ein wahrer Wandel herbeizuführen ist: Sollte ich an mir selbst arbeiten, oder muss ich die Verhältnisse ändern, in denen ich lebe?

Das Ende der Autonomie?
Wir leben in einer Welt, in der uns Konzerne umfassender ausspähen als Geheimdienste. Entzieht die Digitalisierung einem selbstbestimmten Leben die Grundlagen? Harald Welzer und Reinhard Merkel im Streitgespräch.
Was ist „Z-Faschismus“, Frau von Redecker?
Welche Logik steckt hinter dem russischen Angriffskrieg? Und warum wird er so brutal geführt? Ein Gespräch mit Eva von Redecker über Z-Faschismus, Patriarchat und Phantombesitz an Mensch und Natur.
