„Zu viel Aufmerksamkeit macht blind !“
Zerstreute Menschen haben keinen guten Ruf. Sie gelten als unzuverlässig und unfallgefährdet. Dabei waren es gerade die Ablenkungsfreudigen unter unseren Vorfahren, die anfänglich höhere Überlebenschancen hatten. Philipp Hübl über die Evolution der Achtsamkeit, unsichtbare Gorillas und das Hirngespinst der totalen Selbstbeobachtung
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Philipp Hübl: „Zu viel Aufmerksamkeit macht blind!“
Zerstreute Menschen haben keinen guten Ruf. Sie gelten als unzuverlässig und unfallgefährdet. Dabei waren es gerade die Ablenkungsfreudigen unter unseren Vorfahren, die anfänglich höhere Überlebenschancen hatten. Philipp Hübl über die Evolution der Achtsamkeit, unsichtbare Gorillas und das Hirngespinst der totalen Selbstbeobachtung.
Gibt es einen guten Tod?
Kein Mensch entgeht dieser Frage. Für die meisten bleibt sie mit Angst behaftet. In den aktuellen Debatten zur Sterbehilfe wird über den guten Tod vor allem im Sinne des guten Sterbens und damit reiner Machbarkeitserwägungen verhandelt. Wo liegen unvertretbare Leidensgrenzen? Hat der Mensch das Recht, selbst über sein Ende zu bestimmen? Gibt es den wahrhaft frei gewählten Suizid überhaupt? Im Zuge dieser Konzentration auf das Sterben geraten die lebensleitenden Fragen aus dem Blick. Wie gehen wir mit der eigenen Endlichkeit und der unserer Nächsten um? Können wir uns mit dem Tod versöhnen? Wie sieht eine menschliche Existenz aus, die ihr Ende stets verdrängt? Oder ist das bewusste Vorauslaufen in den Tod – wie es beispielsweise Sokrates oder Heidegger behaupten – nicht gerade der Schlüssel zu einem gelungenen Dasein? Mit Beiträgen unter anderem von Svenja Flaßpöhler, Reinhard Merkel, Philippe Forest, Thomas Macho und David Wagner
Jeder mampft für sich allein
Unser Autor Florian Werner hat sich ein Plakat des Lieferdienstes Gorillas genauer angesehen und festgestellt: Die Singularisierung der Gesellschaft geht auch durch den Magen.

Wer ist meine innere Stimme?
Hat bei unseren Entscheidungen das Ich das Sagen – oder doch eher das Es? Die Schriftstellerin Mariana Leky ergründet mit dem Philosophen Philipp Hübl die Kraft des Unbewussten und den inneren Kampf zwischen Gefühl und Vernunft
„Vogel des Jahres“: Es kann nur einen geben
Seit 1971 rufen der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) den „Vogel des Jahres“ aus, um auf die Gefährdung der Tiere und ihrer Lebensräume aufmerksam zu machen. Zum 50-jährigen Jubiläum wird der Titel nun erstmals per demokratischer Abstimmung verliehen, welche in sozialen Netzwerken überraschend viel Aufmerksamkeit findet. Für unseren Autor Florian Werner kann es indes nur einen Sieger geben: die äußerst existenzialistische Trottellumme.

Was macht uns schön?
Wir leben in einer Zeit, in der sich alle Normen aufzulösen scheinen. Doch gerade in Fragen der Schönheit wird der Normierungsdruck immer stärker. Von den Griechen noch mit dem Wahren und Guten gleichgesetzt, unterliegt sie in der modernen Gesellschaft dem Verdacht der Oberflächlichkeit und Gedankenferne. Gerade weil Schönheit uns unmittelbar anzieht, bleibt sie verdächtig. Gerade weil sie von jedem ersehnt wird, kriegt sie keiner recht zu fassen. Nur eines scheint sicher: Ein Leben ohne Schönheit wäre schlicht unerträglich. Sie ist der wahre Preis unserer Existenz: Aber welcher Weg führt am verlässlichsten zu ihr? Muss Schönheit leiden? Lässt uns nur die Liebe schön sein? Oder liegt wahre Schönheit in der Selbstvergessenheit?
Wille und Wahn
Martin Lindheimer wurde gegen seinen Willen in der Psychiatrie festgehalten. Zu Unrecht, wie er im Nachhinein selbst sagt. Allein in Deutschland gibt es jährlich 120 000 Zwangseinweisungen: Wo genau endet also unsere Autonomie? Eine Reportage von Philipp Hübl.

Marie-Luisa Frick: „Man sollte Selbstdenken nicht undifferenziert heroisieren“
Corona und Terror rufen die Ideale der Aufklärung wieder auf den Plan und stellen die Demokratie gleichzeitig hart auf die Probe. Die Philosophin Marie-Luisa Frick, deren Buch Mutig denken (Reclam) gerade erschienen ist, erklärt vor diesem Hintergrund, was wir heute noch von den Aufklärern lernen können.
