Unterschätzt die Arbeit nicht!
Auf der phil.COLOGNE trifft Bundeskanzler Olaf Scholz auf den bedeutenden Sozialphilosophen Axel Honneth. Sie sprechen über die Auswirkungen von Arbeit auf die politische Willensbildung. In einem Punkt sind sich beide einig: Eine gerechte Arbeitswelt ist das Fundament unserer Demokratie.
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Welche Arbeit macht uns zu souveränen Demokraten?
Politische Willensbildung ist das Fundament der Demokratie. Aber können sich Menschen selbstbewusst in Debatten einbringen, die bei ihrer Arbeit nur Befehlsempfänger sind? Oder ist eine solche Sichtweise elitär? Bundeskanzler Olaf Scholz diskutiert mit dem Philosophen Axel Honneth.

Axel Honneth: „Arbeit muss die politische Willensbildung fördern“
Die Demokratie lebt davon, dass Bürger sich am politischen Prozess beteiligen. Die Arbeitswelt aber verhindert oft eine solche Partizipation. Der Philosoph Axel Honneth über ein unterbelichtetes Problem

Axel Honneth: „Arbeit und Demokratie sind Gegenwelten“
Arbeit steht heute wie in den Anfängen der Kritischen Theorie im Zentrum der Kritik. Während Adorno und Horkheimer von Verdinglichung und Entfremdung sprachen, sucht der Philosoph Axel Honneth nach neuen Begrifflichkeiten: Die Arbeitswelt sollte in einer Form strukturiert sein, die Demokratie und Mitsprache befördert und ihnen nicht entgegensteht

Axel Honneth: „Harte Arbeit wird gar nicht mehr wahrgenommen“
In der Demokratie sollen sich Bürgerinnen und Bürger politisch engagieren. Doch was, wenn die tägliche Arbeit das kaum noch zulässt? Der Philosoph Axel Honneth spricht im Interview über einen blinden Fleck der Demokratietheorie, die Notwendigkeit neuer Arbeitsstrukturen und den falschen Gegensatz von Sozial- und Identitätspolitik.

Axel Honneth: „Was das Bewusstsein antreibt, ist die Erfahrung des Scheiterns“
In der Phänomenologie des Geistes beschreibt Hegel die Bildung des Bewusstseins und setzt sich dabei mit der Geistesgeschichte von der Antike bis in die Moderne auseinander. Axel Honneth erklärt, worin der Reiz dieses historischen Erinnerungsprozesses liegt und warum man das Buch dennoch mit einer „Prise Nüchternheit“ lesen sollte.

Ist Zufriedenheit unterschätzt?
Glück, Freude, Seligkeit. All das sind Begriffe, denen sich zahlreiche Denkerinnen und Denker zugewandt haben. Die Zufriedenheit hingegen erfuhr keine vergleichbare Aufmerksamkeit – mit einer bedeutenden Ausnahme.

Die neue Sinnlosigkeit des Homo fluxus
Die Forderung nach dem Aufgehen der eigenen Existenz im Beruf trifft auf eine Arbeitswelt, in der die Ergebnisse des eigenen Tuns vor allem durch die Digitalisierung immer schwerer fassbar sind. Wenn Arbeit ohne Werk überhaupt erfüllend sein kann, unter welchen Bedingungen ist dies möglich? Oder entlarvt uns bereits die Hoffnung, unsere Erwerbstätigkeit sollte sinnvoll sein, als willige Sklaven des Systems? In seinem Essay zeichnet Nils Markwardt historisch nach, wie die Arbeit zum vermeintlichen Sinngaranten wurde und wie wir uns dieser Illusion eventuell entledigen können.

Jürgen Habermas und Europa
Jürgen Habermas gilt heute als der wirkmächtigste lebende Philosoph deutscher Sprache. In seinem Essay erläutert Peter Neumann die habermassche Idee von Europa und zeigt, auf welch fundamentale Weise sich die Diskurstheorie des kommunikativen Handelns mit dem politischen Denken des großen Sozialphilosophen verbindet.

Kommentare
Ich habe auch diesen Kommentar noch einmal überarbeitet.
Als unsere Vorfahren noch kreischten, so stell ich mir das vor, war Arbeit noch kein Konzept, geschweige denn ein Wort, aber schon Arbeit. Teil von Aktivitäten, die man Befreiung nennen kann, im Kleinen und im Großen. Der eine hatte niedere Aufgaben, die andere höhere. Und es kam vor, dass der mit den niedersten Aufgaben zu wenig dafür erhielt und streikte. Dass sich das im Laufe der menschlichen Fortentwicklung so erhalten hat, liegt vielleicht darin begründet, dass mit jeder Erleichterung der Arbeit die Idee von möglicher und in deren Zuge bald nötiger Befreiung fortentwickelt wurde.
Fast jeder arbeitsfähige Mensch muss nach meiner Beobachtung arbeiten, um sich und seine Gruppen ausreichend zu befreien. Eine sinnvolle Herangehensweise scheint mir:
Sobald man die eigene und seiner Gruppen Befreiung als ausreichend schätzt, kann man vielleicht wahrscheinlich Bestes für alle versuchen. Das scheint mir beruhigend für das eigene Leben und gut für die Gesellschaften, in denen man lebt.
Die politische Willensbildung gewinnt auch in meiner Vorstellung durch gute Arbeit und noch mehr durch eine gute, fraktale politische Debatte, mit einem guten Rechts und einem guten Links in allen Untergruppen bis in den Wähler selbst.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.