Zeichen und Zunder
Die Tindersticks widmen sich in ihrem neuen Album Soft Tissue dem Glück des sanften Schmerzes.
Lieder können uns zu Tränen rühren. Andere gehen, wie man so sagt, in die Beine, wieder andere in den Po oder die Hüfte. Songs können uns zum rhythmischen Kopfnicken, zum Headbangen oder Hyperventilieren bringen, und manche haben sogar die Wucht eines Schlags in die Magengrube. Vermutlich ließe sich die gesamte Musikgeschichte im Sinne einer solchen Leibesphänomenologie ordnen: Nicht nur das Ohr, nein, der gesamte Körper hört mit.
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Kommentare
Musik, soo wichtig! Höre geade Jamie XX, davor Lana del Rey, davor Beethoven, danach Henry Purcell. Bartok braucht Aufmerksamkeit, braucht Enspanntheit, braucht losgelassenes Gespür, das mitschwingen kann und auch bei Zicken nicht einknickt, sondern mitzickt, weil es eben manchmal so ist, dass Irgendwas klemmt, nicht so mit kommt, wie -Es vielleicht soll, mitkommen, in das Stille oder auch das Laute, das Geschrei um ein-Es so herum, zick nicht so, komm. Und nach Bartok kamen z.B. Chuck Berry, die Beatles, Nick Drake, oder auch DJ ?, es gibt inzwischen so viele, so wenige mit dem gewissen Zickigkeit, Trentemøller vieleicht? Musik ist Körpes. Körpes ist Schwingungen. Von Erzeugen bis Tod, Schwingungen, m = E/c² in Alle Ewigkeit? Gutes Musik bewegt (nimmt) das Körpes mit, schlechtes Musik lässt Es erstarren. Gutes Musik ist Stimmung und findet diese in jedes Leib und erregt Schwingungen, zum Tanzen, zum schweben, zum dribbeln, zum sanften aufundab, zum schreien komisch, oder zum heulen schrecklich, zum davonlaufen hässlich, vollem Wut. Musik ist daSein-Hörigkeit, Hinhörigkeit, was es so alles an Bewegtheit gibt im DaSein. Das Musik kann auch Explosionen oder nichts, einfach nichts, gar nichts, vollkommene Stille, auch Musik. Bis es dann wieder losgeht, mit den Tindersticks zum Beispiel; gute Wahl.