Kant

Sonderausgabe 28 - Winter 2024

2024 jährt sich der Geburtstag Immanuel Kants zum 300. Mal. Zeit, sich das Werk des großen Philosophen aus Königsberg zu vergegenwärtigen. Die Sonderausgabe des Philosophie Magazins bietet eine anschauliche Einführung entlang der kantischen Fragen „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“, „Was darf ich hoffen?“, die gemeinsam erklären, was Menschsein bedeutet.

Mit Gayatri C. Spivak, Gregor Gysi, Jacques Rancière, Omri Boehm, Susan Neiman, Lea Ypi, Manon Garcia u.v.m.

 

 

1. Was kann ich wissen?

 

Flugzeug

 
Bild: © Christopher Anderson/Magnum Photos/Agentur Focus

 

Bei der Beantwortung dieser Frage gilt es Kant zufolge zwei Klippen zu umschiffen: Auf der einen Seite müssen wir einen alles zersetzenden Zweifel vermeiden, für den sich sämtliches Wissen in bloße Denk­gewohnheiten auflöst. Auf der anderen Seite sollten wir uns auch keinem Dogmatismus verschreiben, der Wissen auf Gebieten behauptet, die sich jenseits aller Überprüfbarkeit befinden. In seiner „Kritik der reinen Vernunft“ analysiert Kant unser Erkenntnis­ vermögen, verabschiedet sich von der klassischen Metaphysik und gewinnt doch gerade durch die Ein­schränkung des Wissens „Platz zum Glauben“.

 


 

2. Was soll ich tun?

 

Steine

 
Bild: © Christopher Anderson/Magnum Photos/Agentur Focus

 

Wichtiger als alle Theorie ist für Kant letztlich die Praxis. Auch wenn sich die Existenz des freien Willens nicht beweisen lässt, müssen wir unbedingt an ihm festhalten, da wir sonst die Möglichkeit moralischen Handelns aufgeben. Unsere Freiheit besteht darin, dem kategorischen Imperativ zu folgen, den Kant in der „Kritik der praktischen Vernunft“ so formuliert: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Doch was folgt aus dieser Aufforderung zur Verallgemeinerung unserer Maximen?

 

 

Exkurs: Genie, Rassist oder Spießer?

 

Kant

 

Bild: © imago

 

Kant hat keineswegs nur begeisterte Anhänger: Zuletzt häuften sich die Rassismusvorwürfe gegen ihn, schon länger steht sein bürgerlicher Vernunftfetisch in der Kritik. Wo liegen die blinden Flecken seiner Philosophie? Inwiefern war Kant Kind seiner Zeit? Und an welchen Stellen hat er uns noch immer Gültiges zu sagen?

 


 

3. Was darf ich hoffen?

 

Blumen
 
Bild: © David Brandon Geeting

 

Ebenso wenig wie die Freiheit lässt sich Kant zufolge die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele theoretisch beweisen. Und doch haben wir gute Gründe, auf sie zu hoffen. Mit der Hoffnungsfrage befasst sich Kant in seinen Religionsschriften, aber auch in der „Kritik der Urteilskraft“. Hier legt er dar, dass sich etwa in der Erfahrung des Schönen die Kluft zwischen Natur und Freiheit überwinden lasse und, wie er in einer Notiz festhält, sich zeige, dass „der Mensch in die Welt passe“.

 


 

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