Das Große im Kleinen sehen. Adalbert Stifter zum 220. Geburtstag
Einst als beschaulicher Heimautor angesehen, dann zum Denker des Katastrophischen umgedeutet, bleibt Adalbert Stifter in Wirklichkeit gerade in seiner Antimodernität aktuell und subversiv: Seine Vorstellung vom „sanften Gesetz“ – einer Ordnung, die sich im Kleinen und Unscheinbaren zeigt – verdient unsere Aufmerksamkeit.
Philosophie Magazin +
Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Weitere Artikel
Zwischen Kerker und Unendlichkeit – Blanqui zum 220. Geburtstag
Für Louis-Auguste Blanqui stehen Sterne und Revolutionen gleichermaßen für die Verheißung einer besseren Welt. Der kühne Denker und Unruhestifter, zwei Mal zum Tode verurteilt und begnadigt, kam vor 220 Jahren, am 8. Februar 1805, bei Nizza zur Welt. Mit politischen Ideen scheiterte er an seiner Zeit. Der Nachwelt hat er ein anderes Erbe hinterlassen.
Ludger Schwarte: „Farbe ist immer anarchisch“
Lange Zeit wurde die Farbe in der Philosophiegeschichte ausgeklammert. Ein Unding, wie Ludger Schwarte in seinem neuen Buch Denken in Farbe erläutert. Schließlich eignen wir uns die Welt nicht nur durch Farben an, sondern sie besitzen auch ein subversives Potenzial.
Ferien vom Realitätsprinzip: „Die Durrells auf Korfu“
Die Serie Die Durrells auf Korfu ist derzeit in der Arte-Mediathek zu sehen. Mit sprühendem Witz erzählt sie vom Leben der exzentrischen Familie auf der griechischen Insel. Dabei scheint eine undogmatische Form des Utopischen auf.
Gretel Adorno, die Hebamme der Kritischen Theorie
Erst langsam kommt Gretel Adorno die Aufmerksamkeit zu, die sie verdient. Denn die promovierte Chemikerin und Unternehmerin war die heimliche Kraft hinter ihrem Ehemann, Horkheimer sowie Benjamin und prägte die Kritische Theorie maßgeblich. Millay Hyatt erinnert an die zu Unrecht vergessene Denkerin.
Iris Murdoch und die Aufmerksamkeit
Nur zu gern verharrt der Mensch bei sich selbst. Versteift auf eigene Bedürfnisse, bleibt ihm seine Umwelt fremd. Iris Murdoch suchte dieser Tendenz mit ihrem Konzept der Aufmerksamkeit etwas entgegenzusetzen. Über eine Moralphilosophie, die auch heute noch ein Gegenprogramm zu Ich-Bezogenheit und Werterelativismus bietet.
Zurück zur Wirklichkeit
In seiner Kolumne aus der aktuellen Ausgabe widmet sich Gert Scobel dem Buch Nichts tun von Jenny Odell. Darin führt die Autorin in die Kunst ein, die Zwänge der Aufmerksamkeitsökonomie hinter sich zu lassen.
Augenblick, verweile
Die Zeit anhalten. Den Augenblick genießen. Aufgehen in voller Gegenwärtigkeit. Das Glück im Jetzt, es scheint so leicht – und bildet doch den größten Sehnsuchtspunkt des Menschen. „Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“ So lautet die Wette, die der unglückliche Faust in Goethes gleichnamigem Drama mit dem Teufel Mephisto abschließt. Faust, einsam und gefangen in seiner Strebsamkeit, kann sich nicht fallen lassen in die Zeitlosigkeit der Lust. Und so verspricht der Wissenschaftler dem Teufel seine Seele, wenn es diesem gelingt, ihn aus seinem verbissenen Sein zu befreien, das stets genau weiß, wohin es will, und darüber sein Leben, genauer: die Liebe verpasst.
Dämmern der Zukunft
Wer ans Träumen denkt, denkt üblicherweise an Nachttraum oder Fantasterei. Dabei verdient besonders der Tagtraum unsere Aufmerksamkeit, meint Ernst Bloch. Erfüllt er vier Kriterien, ist er es, der uns in eine bessere Zukunft führt.