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Bild: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien, Nachlass Günther Anders

Impuls

Günther Anders und die Atombombe

Christian Dries veröffentlicht am 08 September 2022 8 min

Am 6. August 1945 wurde auf Hiroshima die erste Atombombe abgeworfen. Für Günther Anders zeigt sich angesichts der Nuklearwaffe ein Grundproblem der Menschen: Sie können sich die Folgen ihrer eigenen Schöpfungen nicht mehr vorstellen und leiden deshalb an chronischer Apokalypse-Blindheit. Eine Zukunft hat unsere Welt nur, wenn wir das Fürchten lernen.

 

In ihrer lakonischen, kaum eine Seite langen Reflection on the atomic bomb gesteht die Schriftstellerin Gertrude Stein ein Jahr nach der Auslöschung Hiroshimas: „Sie fragten mich, was ich über die Atombombe denke. Ich sagte, es wäre mir unmöglich gewesen, mich dafür zu interessieren.“ Wie Stein ging es damals vielen. Zu den rühmlichen Ausnahmen gehörte der heute kaum mehr bekannte Schweizer Philosoph Denis de Rougemont, der im selben Jahr seine Lettres sur la Bombe Atomique verfasste. Deren Zeitdiagnose: „Alles hat sich verändert, niemand rührt sich“! Von einer regelrechten „léthargie de l’âme“, einer „Trägheit der Seele“, spricht de Rougemont in seinen Briefen. Dabei sei die Bombe selbst „überhaupt nicht gefährlich“. Schrecklich gefährlich dagegen sei der Mensch: Er habe die Bombe gebaut und eingesetzt und er werde sie wieder einsetzen. Daher benötige man auch keine Aufsicht über die Bombe; lasse man sie in Ruhe, tue sie gar nichts. Nötig sei vielmehr die Kontrolle des Menschen. Wie Stein war de Rougemont der Ansicht, man müsse sich über die Bombe als solche keine Sorgen machen. „Ich habe nicht so viel Angst“, konstatiert Stein – und wo keine Angst, da auch kein Interesse. Sollte man sich also überhaupt die Mühe machen, Furcht vor der Bombe zu haben?

Eindeutig ja! So lautete zehn Jahre nach Steins Tod die Antwort des vor den Nazis in die USA geflohenen Günther Anders (geb. Stern, 1902–1992). Im Exil erfuhr der ehemalige Schüler Edmund Husserls und Martin Heideggers, der seinen Doktor 1924 im beschaulichen Freiburg gemacht und bis dahin vor allem über Musikphilosophie und philosophische Anthropologie, aber auch als Journalist und Louvre-Führer gearbeitet hatte, von den beiden Atombombenabwürfen – Anlass einer großen „Kehre“ auf seinem Denkweg, wie er später betont. Als er nach anfänglicher Sprachlosigkeit ob der monströsen Taten wieder ins Schreiben fand, verfasste er einen Essay Über die Atombombe und die Wurzeln unserer Apokalypse-Blindheit, neben Karl Jaspers’ Die Atombombe und die Zukunft des Menschen von 1958 der bis heute bedeutendste philosophische Text zum Thema. Er bildet den Schlussstein seines Hauptwerks Die Antiquiertheit des Menschen (1956), das dem 1950 nach Europa zurückgekehrten Wahlwiener das Etikett des „wahrscheinlich schärfsten und luzidesten Kritikers der technischen Welt“ (Jean Améry) eintrug. Dass ein zweiter Band erst 1980 erschien, lag nicht zuletzt daran, dass Anders sich in der Zwischenzeit als engagierter Intellektueller unter anderem in der westdeutschen Anti-Atomkraft-Bewegung einen Namen gemacht und später am Vietnam War Crimes Tribunal teilgenommen hatte, also immer wieder vom Schreibtisch „in die Praxis desertiert“ war.

 

Fremdheit als Freiheit

 

Lange vor seiner „Kehre“ und dem fast 18 Jahre währenden Exil in Paris, Los Angeles und New York hatte der Sohn des berühmten Entwicklungspsychologen William Stern (1871–1938) allerdings noch eine klassisch-akademische Karriere im Blick. Doch seine musikphilosophischen Habilitationspläne an der Uni Frankfurt, wo er sich mit seiner ersten Frau Hannah Arendt Ende der 1920er-Jahre aufhielt, scheiterten. Für die Schublade entwarf Anders außerdem eine philosophische Anthropologie der „Weltfremdheit“ des Menschen, erst 2018 aus dem Nachlass publiziert. Ihre Grundeinsichten überdauern auch die spätere „Kehre“, ja, ohne sie bliebe das Denken über die Atombombe und unsere gesamte technologische Zivilisation in Anders’ späteren Schriften unvollständig.

Der Mensch, schreibt der junge Anders gegen Heidegger, sei nicht immer schon in der Welt, sondern stehe gleichsam abständig in ihr. Entspräche sein Daseinsmodus nicht diesem „Insein-in-Distanz“, bliebe er wie das Tier instinkthaft in seine jeweilige Umgebung „verwachsen“ (wie man damals glaubte). Nun mache aber eben diese Differenz im Mensch-Welt-Verhältnis den Menschen erst zu einem freien Wesen. Seine Abständigkeit erlaube es ihm nämlich, von der Welt zu abstrahieren, also Theorie zu treiben, und sich die Welt nach eigenen Vorstellungen handelnd anzumessen. Mit anderen Worten: Die ontologische Fremdheit gegenüber der Welt verbürgt Weltoffenheit, das heißt, dass dem Menschen keine bestimmte soziale, technische, kulturelle Welt vorgeschrieben ist. „Künstlichkeit ist die Natur des Menschen und sein Wesen ist Unbeständigkeit“, so die paradoxe Pointe der andersschen Anthropologie. Produkte dieser natürlichen Künstlichkeit sind menschliche Sitten und Gebräuche ebenso wie Brotsorten oder Theaterstücke und natürlich auch die Technik. Letztere aber wird nach Anders heute zu einer fundamentalen Gefahr für die wesensmäßige Weltoffenheit des Menschen und schließlich gar für dessen Überleben. Denn je mehr wir herstellten, je größer die Wunderwerke der Technik und je komplexer das artifizielle Gehäuse, in dem wir uns einrichten, desto kleiner würden wir selbst; Anders spricht von einem „prometheischen Gefälle“.

 

Gemacht vs. geworden

 

Steht der feuerbringende Titan Prometheus in der griechischen Mythologie für Ermächtigung und Zivilisierung der Menschheit, führt der Erfolg der prometheischen Weltaneignung qua Wissenschaft und Technik nun sukzessive in die Selbstverzwergung. Was Anders hier im Blick hat, ist ein zweiter, in diesem Fall aber gerade nicht wesensmäßiger, sondern historisch bedingter, hausgemachter Abstand: die „A-synchronisiertheit des Menschen mit seinen Produkten“. Aus ihr resultiert laut Anders unsere „Antiquiertheit“. Man kann darunter einerseits einen – sich zunehmend verschärfenden – Prozess verstehen: Wir stellen immer mehr Dinge her, von denen wir uns immer weniger vorstellen können, wie sie eigentlich funktionieren und welche Folgen sie für uns und unsere Umwelt haben. Deshalb sehen wir, salopp formuliert, ihnen gegenüber immer älter aus. Zum anderen bezeichnet „Antiquiertheit“ ein spezifisches Selbstverhältnis. Nach Anders schämen sich moderne Menschen nämlich angesichts der Perfektion der Technik dafür, bloß geworden und nicht ebenfalls gemacht zu sein: „Täglich steigt aus Automaten / immer schöneres Gerät. / Wir nur blieben ungeraten, / uns nur schuf man obsolet“, dichtet Anders im ersten Kapitel der Antiquiertheit, Über prometheische Scham.

Zu diesen „immer schöneren Geräten“ gehört auch die Atombombe. In ihr sieht Anders das Signum des „Weltzustands Technik“, unserer von weltumspannenden Technologien geprägten und beherrschten Zivilisation. Denn das Motto aller modernen Technik laute stets: „Ohne uns!“ – gleich, ob es darum gehe, menschliche Arbeit zu erleichtern und zu ersetzen, unseren Konsum bequemer zu machen, uns alle möglichen Dinge „abzunehmen“ oder die Welt zu uns zu bringen (wie beim Fernsehen, dem ein weiteres Kapitel der Antiquiertheit gewidmet ist). In der Atombombe wird dieses Prinzip auf die Spitze getrieben. Mit ihr habe die Menschheit erstmals in ihrer Geschichte die Möglichkeit, sich selbst auszulöschen – und ist damit zugleich sagenhaft mächtig und total ohnmächtig geworden. Geschichtsphilosophisch gesprochen, konstituiert diese eigentümliche omnipotente Impotenz gemäß Anders eine neue, letzte Epoche: das Zeitalter der „Frist“, in dem wir nun nicht mehr wie bisher in eine offene Zukunft hineinlebten, sondern als „Gerade-noch-nicht-nichtseiende“ unter permanentem atomarem Vorbehalt existierten. (Was selbst dann noch gälte, wenn alle Atombomben verschrottet wären, weil deren Idee, ihr Konstruktionsplan, niemals mehr vergessen werden könne.)

Seitdem stehe noch vor der alten philosophischen Frage nach dem guten Leben die Frage, ob wir überhaupt überleben werden. Und dies, bekräftigt Anders, nicht etwa nur im Fall expliziter atomarer Drohungen, wie unlängst aus dem Mund des russischen Präsidenten. Schon der bloße Besitz der Bombe sei eine Form ihres Einsatzes, nämlich als andauernde Erpressung, ganz zu schweigen von den über 2000 „Test“-Zündungen seit 1945, welche die gesamte Erde in ein – freilich unabgeschlossenes – Experimentallabor, ja, so spitzt Anders zu, in ein „ausfluchtloses Konzentrationslager“ verwandelten, aus dem es kein Entkommen mehr gebe und zu dessen apokalyptischer Gestalt auch die weltweit verstreuten Atomkraftwerke beitragen, von Anders als „nukleare Zeitbomben mit unfestgelegtem Explosionstermin“ bezeichnet. In der Tat wissen wir spätestens seit der Havarie von Tschernobyl 1986, dass Strahlung und Fallout nicht an Landesgrenzen haltmachen und keine Vergangenheitsform kennen; bis heute sind die Spätfolgen der beiden Atombombenabwürfe in Japan sowie der Atom-„Tests“ und aller Atom-„Unfälle“ immens.

 

Apokalypse-Blindheit

 

Was aber ist nun die „Natur“ der Bombe? In seinem Essay umkreist Anders das „monströse“ Wesen wie die negative Theologie Gott: Es fällt ihm leichter zu sagen, was es nicht ist, als es positiv zu bestimmen. Vor allem zeichne sie sich dadurch aus, kein klassisches Mittel mehr zu sein. Anders sieht in der Bombe ein „ontologisches Unikum“, das den für unser Selbstverständnis als handelnde Subjekte zentralen Zweck-Mittel-Nexus sprengt: Da die Bombe an einer eklatanten „Unfähigkeit zu zielen“ leide, lösche ihr Einsatz alle Zwecke, die man mit ihr verfolgen mag, ebenso wie alle sonstigen Mittel aus. Zugleich, auch das ein negativer Wesenszug, werde sie systematisch verharmlost (so etwa im Begriff der „taktischen Atomwaffen“). Dies gelingt nach Anders auch deshalb, weil wir uns – das prometheische Gefälle lässt grüßen – kein treffendes Bild mehr von der Bombe machen können. Sie ist in allen ihren Facetten schlicht „zu groß“, um sie angemessen zu verstehen: „Vor dem Gedanken der Apokalypse aber streikt die Seele.“ Ursache dieser „Apokalypse-Blindheit“ ist Anders zufolge nicht nur die „Überschwelligkeit“ der Bombe und ihrer Effekte (wie sollte man sich 100 000 Tote vorstellen, sie gar beweinen können?), sondern außerdem ein unbelehrbarer Fortschrittsglaube und nicht zuletzt die moderne Form des Wirtschaftens, die selbst den Bau und Abwurf von Atombomben in einen hochgradig vermittelten, arbeitsteiligen „Job“ verwandelt.

Weil nun angesichts dieser Umstände die „Griffweiten“ unserer ureigenen menschlichen Kapazitäten – Verstand, Einbildungskraft, Urteilsvermögen et cetera – beschämend begrenzt sind, müssen wir uns nach Anders mittels „moralischer Streckübungen“, einer radikal erweiterten Fantasie und Einfühlung, wieder auf die Höhe unserer Produkte bringen; Produkte, die wie die Bombe keine bloßen, unserem Willen gefügigen Werkzeuge mehr seien, sondern gewissermaßen „Pseudo-Personen“ mit eigenen (ihnen mitgegebenen und einprogrammierten) Handlungsmaximen. Nur so, durch aktive „Überdehnung“ unserer geistigen und emotionalen Kapazitäten, könne die dringend nötige Ausweitung unseres „Verantwortungs-Horizonts“ gelingen. Damit einher gehe ein moralisches Gebot: „Habe nur solche Dinge, deren Handlungsmaxime auch Maximen deines eigenen Handelns werden könnten.“ Das mag überzogen klingen, ist für Anders aber notwendige Voraussetzung, um angemessen auf jene Technologien reagieren zu können, deren eigentliche „Natur“ nebst ihren Folgen – man denke gegenwärtig etwa an Gentechnik oder künstliche Intelligenz – selbst Fachleute nicht mehr überblicken. So müssen wir, wenn wir die Oberhand gewinnen beziehungsweise schlichtweg überleben wollen, die Technik nach Anders „einholen“ wie eine zu weit ausgeworfene Leine. Eine Herkulesaufgabe, zu deren Erfüllung Anders paradoxerweise einen frischen Mut zur Angst empfiehlt, genauer: zur „liebenden Angst“, die sich um den Fortbestand von Welt und Mensch und damit auch der menschlichen Weltoffenheit sorgt.

Ähnliches vernimmt man heute von Greta Thunberg. Und auch Günther Anders war sich am Ende seines Lebens bewusst, dass die Atombombe nicht unser einziges Menschheitsproblem ist, weshalb er außerdem „vor der vielfältigen und gleichfalls apokalyptische Ausmaße annehmenden Umweltverseuchung“ warnte. Wir haben, sagt er in seinem letzten Interview, nun die Wahl, auf welche Weise wir uns selbst vernichten. Das dieser Wahlfreiheit zugrunde liegende Dilemma aber, Anders’ Diagnose der Apokalypse-Blindheit, gilt seit dem 6. August 1945 unverändert. Und so ist es am Ende vielleicht nicht die atomare Drohung als solche oder der menschengemachte Klimawandel selbst, sondern vor allem unsere chronische Unfähigkeit (und Unwilligkeit) zur Angst – der angesichts der Bombe schon Gertrude Stein erlag –, die uns am meisten Angst machen sollte. •

 

Christian Dries ist Leiter des Weiterbildungsstudiengangs Digitalethik (CAS) an der Thales-Akademie für angewandte Philosophie in Freiburg sowie Lehrbeauftragter der Universität Basel. Als einer der führenden Anders-Forscher leitet er die von ihm mitbegründete Internationale Günther Anders-Gesellschaft. Im Frühjahr 2023 erscheint ein Band mit Aufsätzen zu Anders bei EVA.

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