Steffen Mau: „Man ist unendlich naiv in die Wiedervereinigung hineingegangen“
Dieser Tage wird das 30-jährige Jubiläum der deutschen Einheit gefeiert. Doch wie steht es heute um das Ost-West-Verhältnis? Der Soziologe Steffen Mau, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin, erklärt im Gespräch, warum Ostdeutschland eine „frakturierte Gesellschaft“ ist, die ehemalige DDR als Labor neoliberaler Wirtschaftsreformen diente und ein Fortbestehen von Unterschieden auch eine Normalisierung bedeuten kann.
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Steffen Mau: „Es gibt Eigenarten im Osten, die politisch anders bearbeitet werden müssen“
Erstmals seit dem Nationalsozialismus hat eine rechtsradikale Partei eine Wahl gewonnen. Warum erhält die AfD besonders im Osten so viel Zuspruch? Und was kann gegen diese Entwicklung getan werden? Darüber haben wir mit dem Soziologen Steffen Mau gesprochen. Er ist überzeugt, nur ein rätedemokratischer Ansatz kann die Probleme lösen.

Steffen Mau: „Wut kann Impulse setzen, aber keine Probleme bearbeiten“
Fragen der Identitätspolitik werden oft so kontrovers diskutiert, dass die Grautöne verschwinden. Der Soziologe Steffen Mau wirft im Gespräch einen differenzierten Blick auf die Debatte und erklärt, warum Sozial- und Identitätspolitik keine Gegensätze sind, er seinen Studierenden dennoch den „S-Bahn-Ring-Test“ empfiehlt.

Steffen Mau: „Auch in den oberen Schichten gibt es hohe Affektivität“
Der These einer polarisierten Gesellschaft steht der Soziologe Steffen Mau kritisch gegenüber. Wie aber ist der rasante Aufstieg der AfD dann zu erklären? Und wie der Spalt, der sich seit dem 7. Oktober auch durch die akademische Welt zieht? Ein Gespräch über „Triggerpunkte“.

Steffen Mau: „Grenzschließungen sind inhärenter Bestandteil der Globalisierung“
Globalisierung verbindet man meist mit offenen Grenzen. Im Interview erklärt der Soziologe Steffen Mau, warum das jedoch nur die halbe Wahrheit ist, wir in einer Art weltweiten Feudalgesellschaft leben und die Grenze der Zukunft uns schon kennt, bevor wir ankommen.

Steffen Mau: „Wir dürfen nicht zu ohnmächtigen Beobachtern der Geschichte werden“
Deutschland muss der Ukraine schwere Waffen liefern, um einen Präzedenzfall für andere Autokraten zu schaffen, meint der Soziologe Steffen Mau. Dennoch dürfe man die Warnung vor einer Eskalation nicht einfach abtun.

Christoph Möllers: „Zu sagen: ‚Das tut mir weh!’ reicht nie“
Liberalismus wird oft gleichgesetzt mit einer Verteidigung individueller Freiheit gegen staatliche Gewalt. In seinem soeben erschienenen Buch Freiheitsgrade macht sich Christoph Möllers, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, für ein anderes Verständnis des Liberalismus stark, das den Staat weniger als Bedrohung, denn vielmehr als Schutz begreift. Wie weit aber darf dieser Schutz reichen? Ein Gespräch über Freiheit in Zeiten von Corona, gesellschaftliche Verletzbarkeiten und Freiheitsräume, die produktiv irritieren.

Experiment Demokratie
Dieses Jahr feiern wir das 30. Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung.
Rückkehr des Horrorclowns
Sie erschrecken uns zu Tode, bringen das Unheimliche in die heimische Lebenswelt zurück. Weshalb die neuen Gruselgestalten in Wahrheit nichts als eine Normalisierung unserer sozialen Verhältnisse bedeuten.