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Bild: © Lukasz Wierzbowski

Essay

Übermut tut manchmal gut

Moritz Rudolph veröffentlicht am 08 September 2022 5 min

Wer sich sträubt, einen zugewiesenen Platz zu akzeptieren, ist übermütig. Dies kann verheerende Folgen haben. Es gibt jedoch Momente, da ist Übermut schön, vernünftig, schöpferisch und sogar eine Pflicht.

 

Wir alle kennen Geschichten von Menschen, die sich zu viel zugetraut haben: Von Ikarus, der vom Himmel stürzte, weil er der Sonne zu nah kam; oder von den Bewohnern von Babel, die zu hoch bauten und dafür ihre Spracheinheit und ihren Turm aufgeben mussten. Lehrstücke dieser Art werden erzählt, um unseren Hang zur Hybris, auf Deutsch: Übermut, zu zügeln. Auch der Volksmund weiß, dass Übermut selten guttut, lässt aber zugleich eine Lücke, denn offenbar gibt es Fälle, in denen er einen Nutzen hat. Welche sind das?

Da ist zunächst das Vergnügen des Leichtsinns: Von einer Klippe ins Meer springen, einer Autorität widersprechen, beim Fabulieren über die Stränge schlagen, ein wenig die Fassung verlieren, kurzum: Zulassen, was der Moment verlangt, um ihn auszukosten, ist nicht die schlechteste Maxime. Eine solche Lebenskunst, deren Ergebnis das Glück ist, verlangt eine Prise Unvorsichtigkeit, Übermut und Rauschbereitschaft. Schon dem Wort nach meint Übermut nicht nur Übertritt, sondern auch Heiterkeit, Ausgelassenheit, also ein Fest der Affekte, das nach gelungenem Wagnis gefeiert wird oder ihm vorausgeht. Vielleicht gibt es eine untergründige Verbindung zwischen diesen beiden Bedeutungen, die eine dritte erzeugt: Vom Wagnis und Witz, Forschen und Fröhlichen, Verwegenen und Vergnügten ist der Weg nicht weit zum Freien und Unkontrollierbaren, das es aus Sicht der Ordnungshüter zu unterbinden gilt.

Damit sind wir bei einem weiteren Vorzug des Übermuts angelangt – zumindest wenn man der Auffassung ist, dass die Erhaltung der Ordnung und die Zähmung des unbändigen Lebens nicht zu den unabänderlichen gesellschaftlichen Pflichten gehört. Im Gegenteil: Mitunter muss man beiseiteschieben, was zu Vorsicht und Bescheidenheit mahnt, wo Überschwang geboten ist. „Kein Ding gerät, an dem nicht der Übermut seinen Teil hat. Das Zuviel von Kraft erst ist der Beweis der Kraft“, wusste Nietzsche, der mit dem Hammer philosophierte, um Götzen zu zerschlagen. In deren Trümmern erkennt der Übermütige den eigenen Wunsch, das eigene Werk und den eigenen Weg, die erst sichtbar werden, nachdem er eine rauschhafte Ballnacht des Übermuts gefeiert hat, der keine benebelnde Droge ist, sondern ein Mittel, um klar zu sehen.

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