„Wir brauchen eine Politik des Lebendigen“
Die Corona-Krise bringt auch rassistische Reflexe zum Vorschein. Mal werden „die Chinesen“ stigmatisiert, mal der vermeintlich ansteckende „Andere“. Für den Philosophen Achille Mbembe sollte die Pandemie uns stattdessen dazu anregen, unsere Identität zu hinterfragen.
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Achille Mbembe: „Ich gehöre nicht zur Denkschule des Postkolonialismus“
Die Erde ist ein Projekt, das die Menschen erst noch verwirklichen müssen, wenn sie nicht das Lebendige und sich selbst zerstören wollen. Dazu müssen wir jedoch unser Denken erweitern und unsere Kategorien erneuern. Ein Gespräch mit dem Philosophen Achille Mbembe über den Wert afrikanischer Mythen für die Bewältigung der ökologischen Krise.

Moralischer Fortschritt kann uns nicht retten
Selten war die Menschheit mit so vielen Krisen gleichzeitig konfrontiert. Diese Diagnose stellt Slavoj Žižek, der zu den bekanntesten Philosophen unserer Zeit gehört. Allerdings wäre es gerade die falsche Strategie, existenzielle Herausforderungen wie die Pandemie, die Umweltzerstörung oder den strukturellen Rassismus als gesonderte Probleme anzugehen. Was wir stattdessen brauchen, so meint Slavoj Žižek, ist eine Politik der revolutionären Gerechtigkeit.

Durchbrecht die Reflexe
Apokalyptische Mahner versuchen aufmerksamkeitsökonomischen Profit aus der Corona-Krise zu schlagen. Dabei käme es gerade jetzt darauf an, mit solch eingespielten Mustern zu brechen. Ein Denkanstoß von Andrea Geier.
Die Coronakrise war vielleicht erst der Anfang
Seit zwei Jahren leben wir in einer Pandemie. Die finanzpolitische Reaktion auf diese anhaltende Krise bestand dabei vor allem im Drucken von Geld. Das machte deutlich: Wenn Regierungen wirklich wollen, sind vermeintliche Haushaltszwänge kein Problem. Für kommende Krisen müssen daraus die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden.

Kwame Anthony Appiah: „Für universelle Kämpfe müssen Menschen nicht ihre Identitäten aufgeben“
Der Mord an George Floyd hat zu weltweiten Protesten geführt – und dabei die drängende Frage aufgeworfen, welche Rolle die ethnische Identität im Kampf gegen Rassismus spielen darf und sollte: Wie rassistische Strukturen entlarven, ohne die Differenz schwarz-weiß abermals festzuschreiben? Ist Identität ein Werkzeug der Unterdrückung und Einengung – oder der Befreiung? Der in New York lehrende Philosoph Kwame Anthony Appiah über den Zusammenhang von Antirassismus und Ethnizität, Joe Bidens Wahl von Kamala Harris als Kandidatin für die Vizepräsidentschaft – und den Beginn einer moralischen Revolution.

Christoph Butterwegge: „Der private Reichtum weniger Hochvermögender ist gestiegen“
Die Corona-Pandemie tritt die Wirtschaft schwer. Welche klassenspezifischen Folgen aber zeitigt die Krise genau? Christoph Butterwegge, emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Universität zu Köln, über öffentliche Armut, falschen Neid gegenüber Beamten und den Zusammenhang zwischen Tierschutz-Aktivismus und den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Soeben ist Christoph Butterwegges Buch Ungleichheit in der Klassengesellschaft (PapyRossa) erschienen.

Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit dem moralischen Status von Mars-Mikroben, einer neurologischen Glücksmaschine, autoritären Reflexe, Identitätsverlust durch Schneeschwund sowie der Biologisierung des Sozialen.

Was ist Skeptizismus?
In Auf einen Blick machen wir philosophische Strömungen in einem Schaubild verständlich. Diesmal Skeptizismus, eine Denkströmung, die die Möglichkeit sicheren Wissens bezweifelt und dazu auffordert, dogmatische Positionen kritisch zu hinterfragen.
