René Aguigah: „Eine von Baldwins Grundbotschaften bleibt die Liebe“
James Baldwin war schwarz und homosexuell. Sein Mut und seine Begabung, Kunst und Aktivismus in produktivem Konflikt zu halten, machten ihn zu einem der wichtigsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Was er uns heute noch zu sagen hat, erläutert René Aguigah im Interview zu seinem neuen Buch.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Weitere Artikel
Die Baldwin-Formel
In diesem Jahr jährte sich der 100. Geburtstag des Schriftstellers, Essayisten und Aktivisten James Baldwin. René Aguigahs Porträt erschließt einen afroamerikanischen „Denker des Dazwischen“, dessen Romane und Essays kaum aktueller sein könnten.

James Blake – Der Unvergleichliche
Auf seinem neuen Album Friends That Break Your Heart zeigt James Blake, warum der Vergleich mit anderen eine moralische Höllenmaschine ist und wie man aus Minderwertigkeitsgefühlen dennoch Harmonien machen kann.

Kann man Hegel de-kolonialisieren, Herr James?
In Hegels Werken finden sich rassistische und prokolonialistische Gedanken. Doch in welchem Zusammenhang stehen diese zu seiner Philosophie der Freiheit, der Person und des Eigentums? Ein Interview mit Daniel James zur Frage, ob Hegel noch zu retten ist.

William James und die radikale Hoffnung
Was tun angesichts einer fundamental ungewissen Lage wie der derzeitigen Pandemie? Der Begründer des Pragmatismus William James riet: Nicht zaudern, sondern sich in radikaler Hoffnung, im „Willen zum Glauben“ üben.

Was weiß mein Körper?
Die Frage irritiert. Was soll mein Körper schon wissen? Ist das Problem denn nicht gerade, dass er nichts weiß? Weder Vernunft noch Weisheit besitzt? Warum sonst gibt es Gesundheitsratgeber, Rückenschulen, Schmerztabletten, viel zu hohe Cholesterinwerte. Und wieso gibt es Fitness-Tracker, diese kleinen schwarzen Armbänder, die ihrem Träger haargenau anzeigen, wie viele Meter heute noch gelaufen, wie viele Kalorien noch verbrannt werden müssen oder wie viel Schlaf der Körper braucht. All das weiß dieser nämlich nicht von selbst – ja, er hat es bei Lichte betrachtet noch nie gewusst. Mag ja sein, dass man im 16. Jahrhundert von ganz allein ins Bett gegangen ist. Aber doch wohl nicht, weil der Körper damals noch wissend, sondern weil er von ruinöser Arbeit todmüde und es schlicht stockdunkel war, sobald die Sonne unterging. Wer also wollte bestreiten, dass der Körper selbst über kein Wissen verfügt und auch nie verfügt hat? Und es also vielmehr darum geht, möglichst viel Wissen über ihn zu sammeln, um ihn möglichst lang fit zu halten.
Wir sind die Neuen
Ein neuer politischer Raum ist entstanden zwischen Trillerpfeifen, Bannern und Schulrucksäcken, in Deutschland und weltweit. Jugendliche protestieren auf den Straßen und blockieren Kohlegruben, um die Gesellschaft wachzurütteln. Mit Hannah Arendt lässt sich sagen: Eine neue Form von Macht ist in einer Generation entstanden, die immer für unpolitisch gehalten wurde und jetzt der Frage gegenübersteht: Wie weit soll Aktivismus gehen?

Sokrates und der Eros
Zum Stichwort Liebe hat jeder etwas zu sagen. Das war schon im antiken Griechenland so. In Platons „Gastmahl“, dem legendärsten Trinkgelage aller Zeiten, versuchen Athens Meisterredner das Wesen der Liebe, des Eros, zu fassen. Handelt es sich um eine Gottheit? Ist wahre Liebe körperlich oder geistig – oder beides? Und was hat es mit der Liebe zur Weisheit, dem Eros der Philosophen auf sich? Sokrates, Stargast des Gastmahls, klärte seine Zechkumpane vor 2400 Jahren auf. Sein Denken macht ihn bis heute zum unwiderstehlichsten unter allen Erotikern.

Superman: In Klamauk verpackter Antisemitismus?
In der Neuauflage der Superman-Saga verbindet Regisseur James Gunn politische Korrektheit mit einer humoristischen Persiflage des allzu selbstgefälligen Genres. Doch die ironische Brechung schützt nicht vor antisemitischen Motiven, die sich in der filmischen Parallele zu realen Konflikten Bahn brechen.

Kommentare
Es ist wirklich (!) furchtbar, wie das Natur, insbesondere das erdmondliche UmWelt, mit den darin Geschaffenen und Geschöpften (m.a. LebeWesen) schon seit Milliarden Jahren umgeht! Rücksichtslos, Unvorhersehbar und aufs äussertste brutal. Wir Menschen, quasi als die oberirdischen Nacktmulle, waren Sonne, Hitze, Kälte und sonstigen (tödlichen) Gefahren besonders direkt ausgesetzt. Diese ignorant-brutale mitleidlose Rüpelhaftigkeit dessen, das auch uns "entworfen" und "produziert" hat, ist uns in 'Fleisch und Blut' (Gene) eingeprägt worden. Natur sind keine freundlichen Eltern, bis auf Wasser und Nahrung, die gabs fast immer reichlich, das Rest war nicht nachlassende Bedrohung. Wenigste Ausnahmen, bestätigen dieses Normalität. Jetzt das Frage an Entwicklungs-Psycholog-Es und Genetik-Es und andere Berufs-Gruppen die mit dem Wirkung von einem Aussen auf ein Innen beschäftigt sind und dabei bedenken, dass auch das Innen mal Aussen war. Kurzum, Was hat das Mensch geprägt und was bewirkt Prägung noch heute? Das Natur ist kein kluges Etwas, kein freundliches, liebevolles, sensitives Geschehen, das Sicherheit, Geborgenheit und Freiheit vermittelt, Es lässt es zu, aber wenn überhaupt dann bestenfalls in homöopathischen Dosen. Natur ist fast zu 100% vollkommen verantwortungs-los. Sie wissen, auf was ich hinaus möchte. Kaum ist das UmWelt und ein teil des Natur einigermassen "domestiziert", mit dicken Wänden, Heizung und Wasser-Klo, Schlachthöfen, und Monokulturen, Fischfarmen und Telegraphie, schon fallen die Menschen mit Maschinenwaffen, Atombomben und Internet übereinander her, Millionen Tote und ein beständiges grausiges Gemetzel wegen "Fremdheit". Farben, Formen, Dialekte, Liebe, Kleidung, Herkunft, u.s.w.u.s.f., alles was voll natürliches Verschiedenheit ist; von Natur auch nie anders "entworfen" und "produziert" wurde und wird, wird vom Natur-Wesen Mensch zum Gefahr und Bedrohung geMacht und bis auf kleinste Details (Haarlänge z.B). Was hat das Natur / Vergangenheit in und aus uns geMacht. Aktuell kucke ich "Civil War" von Alex Garland. Was passiert mit Mensch, wenn das Mindestmass an allgemeinen Regeln und dessen Durchsetzung (Polizei, Gerichte, Behörden) wegg bricht / fällt? Was tun Menschen Menschen an, auch wenn dieses aktuell erreichte Mindestmass (Kultur, Zivilisation) noch einigermassen besteht und akzeptiert wird, wie in EU? Femizide, städige Diskriminierungen (warum gibt es Armut und Obdachlosigkeit?) gleich=wertiger Menschen und Massen an Verbrechen und Gewalt, Drogen und Krankheiten. Natur hat uns riesen-Angst und dessen fast einziges Mittel / Reaktion auf- und eingezwungen (in die Gene geprägt) Gewalt und Ignoranz. Und das leiden wir seit Äonen gegeneinander und das Natur aus. Ausnahmen davon gibt es nicht. Machen Sie sich nichts vor. Was ist zu tun? Können wir das Natur wegen "elterlicher" Misshandlungen und Missbrauch vor dem SEIN anklagen?
Zu James Baldwin: ein wunderbarer Mensch und herausragender Literat, Essayist und Kämpfer für ein natur-emanzipiertes Umgang im so überaus kurzen gemeinsamen daSein. Bisher vergeblich, das zeigt das Aktualität überdeutlich.