Die Erpressbarkeit des Utilitarismus
Am Heydrich-Attentat, das sich kürzlich jährte, lässt sich etwas einsehen: Hinter vermeintlichen Moralfragen geht es um Politik. Der Utilitarismus ist von politischer Macht erpressbar.
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Was ist Utilitarismus?
In unserer Rubrik Auf einen Blick machen wir philosophische Strömungen in einem Schaubild verständlich. Heute: Utilitarismus, der den größtmöglichen Nutzen (lat. „utilitas“) für die größtmögliche Zahl von Betroffenen zum höchsten Handlungsziel erklärt.

Dilemma oder Risiko? Putins Krieg als Geiselnahme
Das Bild der Geiselnahme ermöglicht ein Nachdenken über den Krieg jenseits von Moral und Recht. Doch es gibt eine Grenze der Erpressbarkeit, die Svenja Flaßpöhler übersieht. Wie weit also trägt der Vergleich? Eine Replik von Per Leo.

Besser Gutes tun – aber wie?
Sie sind zwei der einflussreichsten Philosophen der Gegenwart: Michael Sandel, dessen Vorlesungen über Gerechtigkeit weltberühmt sind, begründet die Moral auf einem Fundament von Werten, die sich der Logik des Marktes entziehen. Peter Singer wiederum ist ein großer Verfechter des Utilitarismus, der das Gemeinwohl durch Kalkül zu maximieren sucht. Im Dialog stellen beide Denker zwei diametral entgegengesetzte Konzeptionen des guten Lebens vor.

Longtermism: Eine neue Theorie für die Zukunft?
Eine neue, am Utilitarismus ausgerichtete Denkschule sorgt sich um die Zukunft der Menschheit – und hält die Folgen der Klimakrise dabei für nebensächlich. Was hat es mit dieser Theorie auf sich?

Die Tragik der Krise
Was zählt mehr: Jedes einzelne Menschenleben, die Regeneration der Natur, die wirtschaftliche Zukunft? Utilitarismus oder Deontologie? In seinem Denkanstoß entzieht Michael Hampe dieser Diskussionen den Boden.
Lützerath: Wer ist hier undemokratisch?
Als Protest gegen den geplanten Abriss des Dorfes Lützerath zur Abtragung von Kohle kam es zu zahlreichen Blockaden durch Klimaaktivisten. Ihr Widerstand wurde von vielen Politikern als antidemokratisch angeklagt. Schaut man jedoch genau hin, zeigt sich: Die vermeintlichen Demokraten sind die eigentlichen Antidemokraten.

Die neue Sinnlosigkeit des Homo fluxus
Die Forderung nach dem Aufgehen der eigenen Existenz im Beruf trifft auf eine Arbeitswelt, in der die Ergebnisse des eigenen Tuns vor allem durch die Digitalisierung immer schwerer fassbar sind. Wenn Arbeit ohne Werk überhaupt erfüllend sein kann, unter welchen Bedingungen ist dies möglich? Oder entlarvt uns bereits die Hoffnung, unsere Erwerbstätigkeit sollte sinnvoll sein, als willige Sklaven des Systems? In seinem Essay zeichnet Nils Markwardt historisch nach, wie die Arbeit zum vermeintlichen Sinngaranten wurde und wie wir uns dieser Illusion eventuell entledigen können.

Wer ist mein wahres Selbst?
Kennen Sie auch solche Abende? Erschöpft sinken Sie, vielleicht mit einem Glas Wein in der Hand, aufs Sofa. Sie kommen gerade von einem Empfang, viele Kollegen waren da, Geschäftspartner, Sie haben stundenlang geredet und kamen sich dabei vor wie ein Schauspieler, der nicht in seine Rolle findet. All diese Blicke. All diese Erwartungen. All diese Menschen, die etwas in Ihnen sehen, das Sie gar nicht sind, und Sie nötigen, sich zu verstellen … Wann, so fragen Sie sich, war ich heute eigentlich ich? Ich – dieses kleine Wort klingt in Ihren Ohren auf einmal so seltsam, dass Sie sich unwillkürlich in den Arm kneifen. Ich – wer ist das? Habe ich überhaupt so etwas wie ein wahres Selbst? Wüsste ich dann nicht zumindest jetzt, in der Stille des Abends, etwas Sinnvolles mit mir anzufangen?