Peter Singer: „Soll ich sagen: Ich kann an alldem nichts ändern, ich fange jetzt an zu golfen?“
Wenige Philosophen haben mit ihrem Werk einen so unmittelbaren, spürbaren Effekt in der Welt wie Peter Singer. Er revolutionierte das öffentliche Verständnis von Tierschutz, Entwicklungsarbeit und Armutsbekämpfung. Ein Treffen mit dem Begründer des Effektiven Altruismus.
Peter Singer ist viel beschäftigt diesen Sommer, doch er hat Zeit für ein Interview am Rande einer Konferenz in Oxford, gleich vormittags um halb zehn. Es ist ein warmer Tag. Im Innenhof des Corpus Christi College sammeln sich die ersten Konferenzteilnehmer und trinken Kaffee – natürlich mit Hafermilch, schließlich sind viele von ihnen Utilitaristen. Sie glauben, dass wir eine moralische Pflicht haben, der größtmöglichen Anzahl an empfindungsfähigen Wesen – also Tieren und Menschen – Gutes zu tun, indem wir ihr Leid mindern und ihre Freude mehren. Daher sind Utilitaristen oft überzeugte Veganer. Peter Singer ist einer von ihnen. Der Australier ist auf der Durchreise, erscheint in Wanderschuhen. Gerade erst besuchte er eine Reihe chinesischer Universitäten, reiste dann nach Frankreich zu einer Tagung anlässlich des 50. Jubiläums seines Tierethik-Klassikers Animal Liberation (auf Deutsch: Animal Liberation. Die Befreiung der Tiere). Nächste Woche geht es zu einer Konferenz in Schottland, erzählt Singer. Als ich ihm dafür danke, dass er sich Zeit für ein Interview nimmt, winkt er ab, als sei es selbstverständlich, dass der bekannteste Ethiker der Gegenwart auch mit 79 Jahren pausenlos unterwegs und stets gesprächsbereit ist.
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