Adornos Gegengift
Die Kontemplation ist weit mehr als nur Nichtstun. Für Theodor W. Adorno zeigt sich in ihr eine Form zweckfreier Weltbegegnung, die utopisches Potenzial in sich birgt.
In der Geschichte der Philosophie kommt es immer wieder vor, dass bestimmte Bilder über die Zeiten hinweg weitergereicht werden. In Jean-Jacques Rousseaus Träumereien eines einsamen Spaziergängers von 1782 findet sich ein suggestives Bild der Wonnen des Nichtstuns auf den Wassern des Bieler Sees: „Während die anderen noch zu Tisch saßen, stahl ich mich fort und lief allein zum See. Dort streckte ich mich im Boot aus, den Blick zum Himmel gerichtet, und ließ mich von der Strömung treiben, nicht selten stundenlang, und versank dabei in tausend verworrene, aber herrliche Träumereien, die keinen eigentlichen Gegenstand hatten und mir doch hundertmal süßer waren als alles, was man gemeinhin die Freuden des Lebens nennt.“
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