Brauchen wir Bitcoins?
Was ist das Kapital?“, fragte der französische Philosoph Michel Serres 1980 in seiner Schrift „Der Parasit“, als er sich – wenige Jahre vor der Ära der Personal Computer – das Zahlungsmittel der Zukunft vorstellte:
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Michel Serres: "Ich denke mit den Füßen"
Wer Michel Serres ist? Ein gelernter Seemann, ein wandernder Linkshänder, ein Informationstheoretiker, vor allem aber: einer der originellsten Denker unserer Zeit. Immer in Bewegung, bedeutet Philosophie für ihn vor allem die Kunst, sich im eigenen Leben zu orientieren.
Die Dialektik von Herr und Roboter
Es wird oft behauptet, Maschinen stünden kurz davor, die Herrschaft über die Menschen zu erringen. Dabei ist das Gegenteil der Fall, wie der Philosoph Michel Serres erklärt. Für Serres sind Roboter und Algorithmen unsere neuen Knechte – und das ist auch gut so
Passwort? Vergessen!
Geschätzt 20 Prozent aller Bitcoins befinden sich auf Konten, deren Zugangsdaten nicht mehr auffindbar sind. Das sind aktuell rund 115 Milliarden Euro. Nun erregte der Fall des deutschen Programmierers Stefan Thomas Aufsehen, der nicht mehr an seine 181 Millionen Euro kommt. Daran zeigt sich eindrücklich: Passwörter sind eine sprachphilosophische Herausforderung.

Michel Houellebecq: "Gott will mich nicht"
Michel Houellebecq ist einer der großen Nihilisten unserer Zeit. Seine Romane kreisen um die Verlorenheit des postmodernen Individuums. Im Interview blickt der französische Schriftsteller tief in die Abgründe der europäischen Kultur – und seiner eigenen Seele
Otfried Höffe: „Ich darf hoffen, wenn ich tue, was ich soll“
Der Philosoph Otfried Höffe wurde am 12. September 1923 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich und veröffentlichen ein Gespräch aus unserem Archiv, in dem der renommierte Ethiker, Kant- und Aristoteles-Experte erklärt, was Kant genau meinte, als er fragte: „Was darf ich hoffen?“

Tactical Urbanism: Der Weg zur neuen Stadt?
Zu einer Plaza umfunktionierte Parkplätze, Pop-up-Fahrradwege und über Nacht angelegte Blumenbeete am Straßenrand. All das sind Ausdrücke einer Protestform namens „Tactical Urbanism”, die Städte nachhaltig umgestalten will. Dabei ähneln die Aktionen dem, was der Soziologe Michel de Certeau bereits in den 1980er Jahren als „Taktik“ beschrieb.

Michel de Montaigne – Unterwegs zu einem besseren Ich
Angesehener Diplomat, sinnenfroher Lebemann, stoischer Privatgelehrter. Michel de Montaigne – der heute vor 432 Jahren gestorben ist – ist so vielschichtig wie seine Schriften. Kein Wunder, war sein bevorzugtes philosophisches Thema doch er selbst.

Elite, das heißt zu Deutsch: „Auslese“
Zur Elite zählen nur die Besten. Die, die über sich selbst hinausgehen, ihre einzigartige Persönlichkeit durch unnachgiebige Anstrengung entwickeln und die Massen vor populistischer Verführung schützen. So zumindest meinte der spanische Philosoph José Ortega y Gasset (1883–1955) nur wenige Jahre vor der Machtübernahme Adolf Hitlers. In seinem 1929 erschienenen Hauptwerk „Der Aufstand der Massen“ entwarf der Denker das Ideal einer führungsstarken Elite, die ihren Ursprung nicht in einer höheren Herkunft findet, sondern sich allein durch Leistung hervorbringt und die Fähigkeit besitzt, die Gefahren der kommunikationsbedingten „Vermassung“ zu bannen. Ortega y Gasset, so viel ist klar, glaubte nicht an die Masse. Glaubte nicht an die revolutionäre Kraft des Proletariats – und wusste dabei die philosophische Tradition von Platon bis Nietzsche klar hinter sich. Woran er allein glaubte, war eine exzellente Minderheit, die den Massenmenschen in seiner Durchschnittlichkeit, seiner Intoleranz, seinem Opportunismus, seiner inneren Schwäche klug zu führen versteht.