Der Stachel im Fleisch der Gesellschaft als Akupunktur
Nonkonformisten können die Allgemeinheit vor Fehlern bewahren. Aber dafür braucht es mehr als bloßes Neinsagen.
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Helene Bubrowski: „Die Politik ist von archaischen Verhaltensmustern geprägt“
Die Fehlerkultur ist in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu einem hohen Gut avanciert. In Ihrem Buch Die Fehlbaren illustriert Helene Bubrowski, inwiefern der offene Umgang mit den eigenen Schwächen auch im politischen Betrieb gewinnbringend wäre. Ein Gespräch über die Schwäche, vor den eigenen Fehlern allzu oft die Augen zu verschließen.

Arendts Bedenken am Mehrparteiensystem
Warum spielen die etablierten Parteien in Frankreich kaum mehr eine Rolle? Weil sie nicht glaubhaft versichern können, dass sie im Interesse der Allgemeinheit handeln. Ihr Abstieg wurzelt, so Hannah Arendts These, im Mehrparteiensystem, das Bewegungen und Ideologie begünstigt und dem Etablierten misstraut.

Ralf Konersmann: „Der Außenseiter ist ein ständiges Rätsel“
Menschen, die ein nonkonformistisches Leben führen, verstören die moderne Gesellschaft, meint Ralf Konersmann. In seinem neuen Buch ergründet der Philosoph, welche Funktion diese Einzelnen für die Allgemeinheit haben. Ein Gespräch über das Außenseiterdasein, konformistische Rebellen und die Enge der Gemeinschaft.

Robert Pfaller: „Wir spüren plötzlich alle anderen auf der eigenen Haut“
Die erhöhte Sensibilität sei auf den Imperativ „Sei ganz du selbst!“ zurückzuführen: In seinem neuen Buch „Die blitzenden Waffen“ plädiert Robert Pfaller für die Allgemeinheit der Form als Grundbedingung von Geselligkeit und Solidarität. Ein Gespräch über die Privatisierung des Geschlechts, die Leichtigkeit des „Als Ob“ und die Pseudo-Form der Corona-Etikette.

Freiheit braucht Grenzen
Wir brauchen innerhalb der Ethik einen Wechsel der Perspektive: Auch nichtmenschliche Lebewesen müssen in den Kreis derjenigen aufgenommen werden, die über moralische Rechte verfügen. Am Beispiel des Fleischkonsums lässt sich zeigen, dass wir den falschen neoliberalen Freiheitsbegriff überwinden müssen, der diese Rechte negiert.

Die Stacheln der Anderen
In der Coronakrise hat sich eine grundlegende Zwiespältigkeit zugespitzt: Einerseits sehnen wir uns nach Nähe. Doch Nähe bedeutet: Kontrollverlust. Wie umgehen mit der Unverfügbarkeit, die in jeder Begegnung wohnt? Ein Essay von Svenja Flaßpöhler.

Die Stacheln der anderen
Noch die abstrakteste Theorie wird durch ein Beispiel anschaulich. Arthur Schopenhauer legt mithilfe eines Stachelschweins das wahre Wesen unserer sozialen Bindungen frei.

Sie ist wieder da. Die Frage nach der Identität.
In der gesamten westlichen Welt kehren Identitätsfragen ins Zentrum des politischen Diskurses zurück. Donald Trump stilisierte sich erfolgreich als Anwalt des „weißen Mannes“. Marine Le Pen tritt in Frankreich mit dem Versprechen an, die Nation vor dem Verlust ihrer Werte und Eigenheiten zu bewahren. Auch in Deutschland wird das Wahljahr 2017 von kulturellen Verlustängsten dominiert werden. Das Projekt der Europäischen Union droht derweil zu scheitern. Terrorangst schürt Fremdenfeindlichkeit Wie lässt sich diesen Entwicklungen gerade aus deutscher Sicht begegnen? Mit einem noch entschiedeneren Eintreten für einen von allen nationalen Spuren gereinigten Verfassungspatriotismus? Oder im Gegenteil mit neuen leitkulturellen Entwürfen und Erzählungen? Bei all dem bleibt festzuhalten: Identitätspolitik war in den vergangenen Jahrzehnten eine klare Domäne linker Politik (u. a. Minderheitenrechte, Genderanliegen). Sind bestimmte Kollektive schützenswerter als andere? Was tun, damit unsere offene Gesellschaft nicht von Identitätsfragen gespalten wird?