Maus und Anti-Maus
John Maus geht auf seinem neuen Album mit Synthesizer-Sound unter anderem der Frage nach, wer heute der Antichrist ist.
Zu behaupten, dass der US-amerikanische Sänger, Musiker und Philosoph John Maus eine exzentrische Persönlichkeit sei, ist schamlos untertrieben. Er studierte experimentelle Komposition in Kalifornien und gregorianischen Gesang in einem Benediktinerkloster in Oklahoma, besuchte Seminare bei Alain Badiou, schrieb eine Promotion in Philosophie über Kommunikation und Kontrolle und lehrte an der University of Hawaii. Auf der Bühne tritt er meist als Karaoke-Interpret seiner eigenen Songs auf, legt dabei aber so viel Blut, Schweiß und Testosteron in seine Performances, als wäre er von einer zwölfköpfigen Liveband begleitet oder von einem Dutzend Taranteln gestochen, mindestens, und begründet seinen Veitstanz mit einer Theorie des „hysterischen Körpers“. Nun erscheint sein siebtes Album Later Than You Think.
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Jüngst gelang es japanischen Forschern erstmals, Mäuse mit zwei genetischen Vätern zu zeugen: Die Wissenschaftler wandelten Hautzellen männlicher Mäuse in Eizellen um, befruchteten diese mit Spermien anderer Mäuse und ließen die Embryos von einer weiblichen Leihmutter austragen.

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Der Elektroschimpanse
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