Was heißt hier „rechts“?
Wenige Worte halten sich in der Politik so hartnäckig wie die Rede von „links“ und „rechts“. Zugleich will kaum jemand als „rechts“ gelten. Warum meiden wir den Begriff? Und ist das richtig so?
In der Politik ist es wie im Supermarkt. Der Inhalt ist wichtiger als das Etikett, und doch funktioniert die Sache nicht ohne. Daraus erwächst das Dilemma, um das es im Folgenden geht. Es betrifft das Wort „rechts“ und seinen Stand im politischen Sprachgebrauch. Jenseits der Politik bezeichnet rechts meist Gutes: Man hat das Herz am rechten Fleck. Wer recht hat, weiß Wahrheit und Gesetz auf seiner Seite. Im Christentum ist rechts die Ehrenseite, Jesus sitzt zur Rechten Gottes. Linkisch bezeichnet hingegen unbeholfenes Verhalten; wer andere linkt, ist gar falsch und gerissen. Die linke Hand galt früher und teils heute noch als unreine Hand, Linkshänder erzog man um.
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