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Sprache

Hervorgegangen aus dem lat. lingua, das „Zunge“ bedeutet, ist die Sprache der Forschungsgegenstand der Linguistik. Sie kann untersucht werden als ein System von Zeichen, das Wörter nach präzisen grammatikalischen Regeln (festgelegt durch eine Syntax) miteinander verbindet. Dabei ist es wichtig, die beschreibende Funktion der Sprache von ihrer pragmatischen Funktion zu unterscheiden, bei der ‚Sprechakte‘ eine zentrale Rolle spielen (so ist zum Beispiel das anlässlich einer Eheschließung gegebene „Ja“ die Bedingung für ihre Wirksamkeit). Die Sprache darf nicht mit einem beliebigen Zeichensystem verwechselt werden, denn sie bestimmt beim Menschen nicht nur die Kommunikation, sondern auch das Denken. Vor diesem Hintergrund hält man die Sprache üblicherweise für eine einzigartige Fähigkeit des Menschen und für sehr verschieden von der ‚Tiersprache‘ (wie zum Beispiel von der eines Papageien oder der Kommunikation der Bienen). Dabei wird zum einen die schöpferische Kapazität der menschlichen Sprache betont und die Möglichkeiten, die sie bietet, um Dinge angemessen und genau zu bezeichnen. Andererseits strebt man immer noch danach, sie zu verbessern und zu einer universalen Sprache zu entwickeln. Schon Leibniz träumte von einer Sprache, die so rational konzipiert wäre, dass ihr Gebrauch den Regeln mathematischer Kalküle ähneln würde. Eine genaue Untersuchung der Worte, die wir verwenden, um damit unsere Gedanken zu formulieren, charakterisiert heute, und das seit Wittgenstein, die analytische Philosophie, die vor allem in den angelsächsischen Ländern verbreitet ist. Dabei ist der logische Gebrauch der Sprache weder ursprünglich noch besonders gebräuchlich. Vielmehr deutet die Freude des Menschen am geschriebenen und gesprochenen Wort auf einen großen sprachlichen Variationsreichtum hin, der sich besonders in der Poesie und Lyrik offenbart. Im Bereich der Rhetorik soll Sprache unter Einsatz spezieller Techniken und Fähigkeiten überzeugen, deren Beherrschung Demosthenes im antiken Griechenland Demosthenes und in Rom Cicero berühmt machte. Und gerade hier erweist sich Sprache auch als ambivalent, denn einerseits macht sie den geschickten Redner groß, auf der anderen Seite aber seine Zuhörer manipulierbar - wie der Erfolg der Sophisten beweist, jener „Volksverführer“ und „Wortverdreher“, die Sokrates kritisierte und sich zu seinen Feinden machte.