Die Sache mit der Bowl
Zusammenleben, ohne zu verschmelzen: So will es unsere Globalkultur. In der Poké-Bowl findet sie ihr treffendstes Symbol. Eine Kolumne von Wolfram Eilenberger.
Sie werden sich gewiss erinnern. Die Pandemie schien ausgestanden, der Krieg hatte noch nicht begonnen, da begab es sich, dass die sogenannte Bowl mit letzter Macht Einzug in unsere imbissorientierten Großstadtexistenzen hielt. Ob in Passagen oder Promenaden, Malls oder Märkten, gleich Shiitake-Pilzen schossen die Anbieter aus dem Boden und priesen ihr reisbasiertes Allerlei als jüngstes Gericht der Erlösung an. In der Anmutung diffus asiatisch und, sofern als Poké-Bowl nobilitiert, von Phantasmen eines Biers auf Hawaii preissteigernd überlagert. Es schien, als sei der tiefe Teller selbst neu erfunden worden. Was ging da vor sich? Und vor allem: Welche, wenn auch noch so schwache utopische Kraft mochte dem Trend eignen?
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Weitere Artikel
Die Sache mit dem Strohhalm
Das kleine Saugröhrchen gilt als infantil und ökologisch unverantwortlich. Doch ohne seinen Zauber können wir nicht leben. Es hält die Erinnerung an vergangene, unbeschwerte Tage wach. Eine Kolumne von Wolfram Eilenberger.

Die Sache mit den Spaghetti
Heute, am 25.10., ist Weltnudeltag. Zu diesem Anlass tischen wir Ihnen Wolfram Eilenbergers Kolumne zur wahrscheinlich beliebtesten Pasta auf: Spaghetti. Was diese philosophisch interessant macht? In ihr spiegelt sich nicht nur die menschliche Existenz – sie steht überdies für den einzig wahren Humanismus.

Die Sache mit dem Akku
Der Mensch und sein Smartphone, eine innige Beziehung, insbesondere energetisch gesehen. Aus ihr lässt sich fürs Leben lernen – gerade bei abnehmender Batterie. Eine Kolumne von Wolfram Eilenberger.

Die Sache mit dem Apfel
Die knackige Frucht wurde zum Symbol der Paradiesvertreibung. Dabei wohnt im Apfel in Wahrheit die Erlösung: Wir müssen ihn nur zu genießen wissen, meint Wolfram Eilenberger.

Die Sache mit dem Wecker
Der morgendliche Weckruf ist mehr als eine Zumutung. Der mit ihm verbundene Willenskampf führt uns geradewegs hinein in die mystischen Dimensionen des Daseins. Eine Kolumne von Wolfram Eilenberger.

Die Sache mit dem Mineralwasser
Stilles statt sprudelndes Wasser zu bestellen, verweist auf einen Zeitgeist, der die Lust des intensiven Lebens mit den Herausforderungen der Gegenwart nicht mehr zu verbinden weiß. Kolumne von Wolfram Eilenberger.

Die Sache mit dem Eintopf
In der kalten Jahreszeit werden die Gedanken trüber und die Willenskraft lässt nach. Doch ein Gericht vermag es, uns aus der winterlichen Unmündigkeit zu befreien. Eine Kolumne von Wolfram Eilenberger.

Die Sache mit der Brille
Es ist vertrackt: Um eine verlorene Brille zu suchen, braucht man – eine Brille. Wer folgende 15 Tipps beherzigt, kann dennoch Erfolg haben. Eine Kolumne von Wolfram Eilenberger.
