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Bild: © CC-by 2.0 Andreas Lehner

Essay

German Angst – Genealogie eines Gefühls

Svenja Flasspoehler veröffentlicht am 07 September 2016 6 min

Nicht erst seit Atomkriegsgefahr, Klimakatastrophe, Coronavirus und Inflation gelten die Deutschen als überängstlich. Umfragen bestätigen dieses Bild seit Jahrzehnten. Der Frage, was Angst als deutsches Gefühl ausmacht, ist Svenja Flaßpöhler bereits vor zehn Jahren nachgegangen.

 

Abschalten. Sofort! Nach der Katastrophe in Fukushima packt die Deutschen, als einzige Nation weltweit, die Angst. Hunderttausende gingen auf die Straße, die Wende in der deutschen Atompolitik war besiegelt. Deutsche Kernkraftgegner selbst begreifen ihre Reaktion naturgemäß als rational: Atomanlagen gefährden ganze Völker, das Leben auf diesem Planeten schlechthin. Doch es gibt auch eine andere mögliche Deutung der deutschen Atomangst. Die Katastrophe im 9000 Kilometer entfernten Fukushima wurde schließlich durch ein Naturereignis ausgelöst, das im mitteleuropäischen Raum gerade nicht erwartbar ist. So gesehen wäre die Angst vor der Kernschmelze eher ein Ausdruck allgemeiner Ängstlichkeit, einer, wie Sigmund Freud sagt, „frei flottierenden Angst“: „Personen, die von dieser Art Angst geplagt werden, sehen von allen Möglichkeiten immer die schrecklichste voraus, deuten jeden Zufall als Anzeige eines Unheils, nützen jede Unsicherheit im schlimmen Sinne aus.“

Freuds Darstellung neurotischer „Erwartungsangst“ beschreibt exakt jenen oft behaupteten Wesenszug der Deutschen, der im angelsächsischen Sprachraum seit den achtziger Jahren – den Jahren des Waldsterbens und der bundesweiten Demonstrationen gegen die Nachrüstung von Pershing-II-Raketen – mit dem Begriff „german Angst“ bezeichnet wird. Deutsche, so die Wahrnehmung im Ausland, sind überängstlich, pessimistisch, zaudernd und stehen damit nicht nur dem Weltfrieden, sondern auch sich selbst im Wege. Die Zurückhaltung in der Außenpolitik, namentlich bei Kriegseinsätzen, ist mit dem Terminus german Angst genauso gemeint wie die tiefe Skepsis gegenüber bioethischen Vorstößen (z. B. in Debatten um Sterbehilfe, Präimplantationsdiagnostik etc.) oder die Ablehnung technischer Innovationen: Die 2010 geführte Diskussion über Google Street View etwa – Deutschland ist das einzige Land, in dem die Erweiterung dieses Dienstes eingestellt wurde – mutete auch manch deutschem Beobachter als hysterisch an.

 

Ein Volk von Hysterikern?

 

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Artikel aus Heft Nr. 4 Mai/Jun. 2012 Vorschau
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