Heideggers Vermächtnis: Wir sind in die Welt geworfen
Kaum ein Denker hat mehr Einfluss auf Sartre ausgeübt als Heidegger, der schon 1927 in Sein und Zeit schreibt: „Das Wesen des Daseins liegt in seiner Existenz.“ Heideggers Zurückgehen auf das je eigene menschliche Leben als Ausgangspunkt der Philosophie machte ihn zu einem der wirkmächtigsten Erneuerer des Denkens im 20. Jahrhundert.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Einfache Registrierung per E-Mail
- Im Printabo inklusive
Hier registrieren
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Weitere Artikel
Heideggers jüdische Schüler - Im Namen des Meisters?
Der Einfluss Heideggers auf die europäische Nachkriegsphilosophie ist ohne Vergleich. Gerade junge jüdische Philosophen wussten sich für den Meisterdenker aus Freiburg zu begeistern. Sie verteidigten ihn auch nach dem Krieg bis an die Grenze der Selbstverleugnung
Heidegger - Ein gefährlicher Denker
Er ist der wirkmächtigste Philosoph des 20. Jahrhunderts. Doch bis heute wirft Heideggers Engagement für das NS-Regime Fragen auf, die in das Zentrum seines Denkens führen. Mit der Veröffentlichung seiner Denktagebücher entflammt die Debatte neu: Wie belastet ist seine Philosophie?
Das Denken im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit
Denken zu können, das unterscheidet den Menschen mutmaßlich von allen anderen Wesen. Doch worauf beruht dieses Vermögen? Heißt Denken Rechnen? Besteht sein Wesen in der Fähigkeit, eigene Urteile zu fällen? Oder läge an seinem Grund gar das erotische Begehren nach Weisheit? Vor allem aber: Wie können wir uns in der Kunst des Denkens schulen?
Im Zeitalter immer leistungsstärkerer Denkmaschinen könnte sich an diesen Fragen nicht weniger als die Zukunft unserer Art entscheiden. Höchste Zeit also, gemeinsam darüber nachzudenken
Im Schatten der Wahrheit
Das Werk Martin Heideggers markiert einen Wendepunkt in der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der Frage nach dem Sein erschließt der Philosoph eine radikal neue Sicht auf unsere geschichtliche Existenz. Seine Sehnsucht nach einem fundamental erneuerten Weltverhältnis führte den Denker dabei nicht zufällig auf politische Irrwege
Gibt es einen guten Tod?
Kein Mensch entgeht dieser Frage. Für die meisten bleibt sie mit Angst behaftet. In den aktuellen Debatten zur Sterbehilfe wird über den guten Tod vor allem im Sinne des guten Sterbens und damit reiner Machbarkeitserwägungen verhandelt. Wo liegen unvertretbare Leidensgrenzen? Hat der Mensch das Recht, selbst über sein Ende zu bestimmen? Gibt es den wahrhaft frei gewählten Suizid überhaupt? Im Zuge dieser Konzentration auf das Sterben geraten die lebensleitenden Fragen aus dem Blick. Wie gehen wir mit der eigenen Endlichkeit und der unserer Nächsten um? Können wir uns mit dem Tod versöhnen? Wie sieht eine menschliche Existenz aus, die ihr Ende stets verdrängt? Oder ist das bewusste Vorauslaufen in den Tod – wie es beispielsweise Sokrates oder Heidegger behaupten – nicht gerade der Schlüssel zu einem gelungenen Dasein? Mit Beiträgen unter anderem von Svenja Flaßpöhler, Reinhard Merkel, Philippe Forest, Thomas Macho und David Wagner
Das Ideal der Intensität
Man kennt es aus Filmen und Romanen: Die Frage nach dem Lohn des Lebens stellt sich typischerweise erst im Rückblick. Als Abrechnung mit sich selbst und der Welt. Wenn das Dasein noch mal vor dem inneren Auge vorbeifliegt, wird biografisch Bilanz gezogen: Hat es sich gelohnt? War es das wert? Würde man alles wieder so machen? Dabei läge es viel näher, die Frage, wofür es sich zu leben lohnt, nicht so lange aufzuschieben, bis es zu spät ist, sondern sie zum Gradmesser von Gegenwart und Zukunft zu machen. Zum einen, weil sie so gegen spätere Reuegefühle imprägniert. Wer sich darüber im Klaren ist, was das Leben wirklich lebenswert macht, wird gegenüber dem melancholischen Konjunktiv des „Hätte ich mal …“ zumindest ein wenig wetterfest. Zum anderen ist die Frage als solche viel dringlicher geworden: In dem Maße, wie traditionelle Bindungssysteme an Einfluss verloren haben, also etwa die Bedeutung von Religion, Nation und Familie geschwunden ist, hat sich der persönliche Sinndruck enorm erhöht. Wofür lohnt es sich, morgens aufzustehen, ja, die Mühen des Lebens überhaupt auf sich zu nehmen? Was genau ist es, das einem auch in schwierigen Zeiten Halt verleiht? Und am Ende wirklich zählt – gezählt haben wird?
Im Augenblick erwacht das Selbst
Alles, was ist, muss vergehen. In der japanischen Kultur wird diese Einsicht zur Grundlage eines Denkens, das absolute Gegenwärtigkeit als höchste Form des Daseins feiert. Wie genau, erklärt der Philosoph Yasuhiko Sugimura.
Peter Trawny: "Heideggers philosophisches Erbe steht auf dem Spiel"
„Schwarze Hefte“ nannte Heidegger Denktagebücher, die er ab 1931 führte. Lange geheim gehalten, werden sie nun veröffentlicht. Sie enthalten antisemitische Äußerungen, die eine Neubewertung der Heidegger'schen Philosophie erfordern. Gespräch mit Peter Trawny, dem Herausgeber der Hefte