Paul-Philipp Hanske: „In der Ekstase blitzt die Möglichkeit einer belebten Welt auf“
Seit jeher nutzen wir Pflanzen, um uns in andere Bewusstseinszustände zu versetzen. Der Soziologe Paul-Philipp Hanske, selbst ein Freund der Ekstase, erläutert im Interview, warum die Geschichte unserer Spezies eng mit psychoaktiven Pflanzen verwoben ist.
Herr Hanske, in Ihrem Buch Die Blüten der Stadt sensibilisieren Sie den Stadtmenschen für die Flora, die ihn täglich umgibt und dennoch meist unsichtbar bleibt. Zudem interessieren Sie sich für die Ekstase, die Sie jüngst in einem Buch mit Benedikt Sarreiter auf ihre Funktion für die Menschheit hin untersucht haben. Gibt es eine Pflanze, die Ihnen diesbezüglich besonders am Herzen liegt?
Lange war das für mich wie für viele andere Jugendliche die Cannabispflanze, die ich damals selbst angebaut habe. Das war ein sehr befriedigendes Erlebnis. Auch aus dem einfachen Grund, dass man Cannabis fast als eine Art Lego-Pflanze bezeichnen kann, weil sie zweihäusig, also zweigeschlechtlich, ist, sich ohne großen Aufwand heranziehen lässt und recht robust ist. Zu diesen Pflanzen hatte ich ein zärtliches Verhältnis. Es gibt aber auch noch eine tiefere Ebene von Zärtlichkeit und Verbindung mit der Pflanzenwelt in der Ekstase. Aus phänomenologischer Sicht spannender als der Effekt der Rauschpflanze selbst ist nämlich die intensivierte Verbindung zur Pflanzenwelt als solcher während des Rausches.
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