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Bild: © Patrick Viebranz

Interview

Sokrates fragt: Sophie Passmann

Sophie Passmann, im Interview mit Dominik Erhard veröffentlicht am 04 März 2021 4 min

In unserem Format Sokrates fragt stellen sich Künstlerinnen und Künstler jenen Fragen, die auch Sokrates an seine Schüler hätte richten können. Diesmal antwortet die Autorin Sophie Passmann, deren Buch Komplett Gänsehaut heute erscheint.

 

Woran zweifeln Sie am meisten?

Morgens an mir selbst, abends an der Welt.

Ihr Lieblingswort?

Chrysantheme.

Warum?

Ich bin in der Nähe von Lahr im Schwarzwald aufgewachsen, wo einmal im Jahr das Blumen- und Kulturfestival „Chrysanthema“ stattfindet und alles voller Blüten ist. Aber auch unabhängig davon – wie schön ist dieses Wort? Dieser harte Laut am Anfang, dieses unübliche „y“. Mein Zweitlieblingswort ist übrigens Frühstück. Das allerdings ohne große Erklärung. Ich finde einfach Frühstück geil.

Was würden Sie Eros gerne mal unter vier Augen sagen?

Dass er manchmal ganz schön übertreibt. Ich würde ihm gerne mit einer leicht bedrohlichen Stimme sagen: „Einfach mal den Ball flach halten.“

Gibt es eine/n Denker/in, der oder die Sie begleitet?

Da ich in Freiburg Philosophie studiert habe, gab es praktisch keinen Weg an Martin Heidegger vorbei. Besonders die Kernaussage seines Hauptwerks Sein und Zeit, die man mit „Werde, der Du bist“ zusammenfassen könnte, begleiten mich sehr. Was allerdings nicht heißt, dass ich ein besonders großer Fan seiner Schwarzen Hefte bin.

Für welches Ideal lohnt es sich zu sterben?

Mein erster Impuls wäre zu sagen: „für die gute alte Gerechtigkeit natürlich“.
Wenn man aber darüber nachdenkt, ist Gerechtigkeit so abstrakt, dass man vermutlich den Moment verpassen würden, in dem man sterben müsste. Zielführender wäre deshalb für Solidarität zu sterben, wobei das dann jeden zweiten Tag nötig wäre.

Haben Sie Angst vor dem Tod?

Ja, allerdings weniger vor dem wirklich empirischen Tod und mehr vor dem Gedanken an diese unfassbare Leere, die er wohl bedeutet.

Lügen Sie jemals für die Liebe?

Ja, man muss ja irgendwie zurande kommen.

Welche Lebensregel möchten Sie gerne an Ihre Kinder weitergeben?

Gejammert wird kurz und heftig, denn das hilft am meisten und nervt die Leute um einen herum am wenigsten. Kurzer, knallharter Fatalismus und dann weiter.

Würden Sie sich einen Philosophen als Kanzler bzw. als Kanzlerin wünschen?

Nein, tatsächlich nicht. Hätte ich diese Frage allerdings vor 50 Jahren gestellt bekommen und wäre damals in meinem jetzigen Alter gewesen, hätte ich vielleicht ja gesagt. Ich glaube nämlich, dass Philosophinnen und Philosophen für eines nicht gemacht sind:  Mobilisierung auf Social Media. Wenn der eigene Job das lange Durchdringen tiefer Gedanken ist, ist man für eine Instagram-Story einfach nicht gemacht.

Welche Frage stellen Sie am liebsten anderen?

Jeder Mensch hat ein Thema, dass ihn durchs Leben treibt und ich umgebe mich gerne mit Menschen, die ihres kennen, deshalb: „Was ist Dein Thema?“

Und was ist Ihres?

Ein zentrales ist in jedem Fall der ständige Drang, mich beweisen zu wollen. Ich fahre auf eine tendenziell ungesunde Weise auf Möglichkeiten ab, um zu zeigen, dass ich doch gar nicht so bin, wie Leute denken oder zumindest noch viel besser.

Was wirft man Ihnen vor?

Arroganz und Selbstdarstellung sind unter den Top 3. Und auch wenn mir das wiederum einige vorwerfen, trage ich wirklich keine negative Charaktereigenschaft gerne. Manche finden mich auch altklug, was ich weniger gut ertrage als arrogant oder selbstdarstellerisch genannt zu werden. Das hat man mir nämlich schon als kleines Kind immer gesagt.

Welcher Illusion geben Sie sich gerne hin?

Wenn ich mich immer noch einer Illusion wirklich hingeben würde, hätte ich meine Therapeuten in den letzten Jahren zu gut bezahlt. Zumindest glaube ich, dass man sich nach einem Jahr guter Therapie nicht mehr der Illusion hingibt, dass es nicht mehr um die eigenen Eltern geht.

Gibt es etwa, dass Sie mehr schätzen als das Vergnügen?

Die Vorfreude auf das Vergnügen ist immer besser als das Vergnügen selbst.

Das ideale Gastmahl?

Selbstgebackenes Baguette, vier Sorten Käse, dazu Riesling und Süßwein und danach Schokoladentarte.

Worauf sind Sie stolz?

Dass ich nicht den gängigen Weg von „Ich bin jetzt in der Öffentlichkeit“ eingeschlagen und mein privates Ich geopfert und öffentlich gemacht habe. Die Vorstellung, keinen Ort zu haben, an dem ich nicht in einer öffentlichkeitswirksamen Relation zur Welt stehen muss, übersteigt meine Vorstellungskraft.

Was wäre für Sie ein schöner Tod?

Beruflich beantwortet natürlich ein dramatischer. Die Vorstellung, dass ich irgendwann einfach einschlafe: furchtbar. Denn das ist ja keine geile Erzählung. Irgendwas wie Flugzeugabsturz – aber ein bisschen mehr aus Versehen. Privat gesprochen möchte ich zwei Monate so krank sein, dass Leute sich verabschieden können und dann ohne Schmerzen gehen.

Was haben Sie noch nicht erreicht?

Ich will schaffen, dass Harald Schmidt mir auf meine Mails antwortet. •

 

Sophie Passmann ist Autorin und Moderatorin. Mit „Alte weiße Männer“ (Kiepenheuer & Witsch, 2019) landete sie einen Bestseller. Ihr neues Buch „Komplett Gänsehaut“ (Kiepenheuer & Witsch) ist soeben erschienen.

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