„Wir brauchen eine Politik des Lebendigen“
Die Corona-Krise bringt auch rassistische Reflexe zum Vorschein. Mal werden „die Chinesen“ stigmatisiert, mal der vermeintlich ansteckende „Andere“. Für den Philosophen Achille Mbembe sollte die Pandemie uns stattdessen dazu anregen, unsere Identität zu hinterfragen.
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Moralischer Fortschritt kann uns nicht retten
Selten war die Menschheit mit so vielen Krisen gleichzeitig konfrontiert. Diese Diagnose stellt Slavoj Žižek, der zu den bekanntesten Philosophen unserer Zeit gehört. Allerdings wäre es gerade die falsche Strategie, existenzielle Herausforderungen wie die Pandemie, die Umweltzerstörung oder den strukturellen Rassismus als gesonderte Probleme anzugehen. Was wir stattdessen brauchen, so meint Slavoj Žižek, ist eine Politik der revolutionären Gerechtigkeit.

Durchbrecht die Reflexe
Apokalyptische Mahner versuchen aufmerksamkeitsökonomischen Profit aus der Corona-Krise zu schlagen. Dabei käme es gerade jetzt darauf an, mit solch eingespielten Mustern zu brechen. Ein Denkanstoß von Andrea Geier.
Amia Srinivasan: „Hier könnte ein feministisches Bewusstsein wachsen“
In Fällen sexueller Belästigung oder Ausbeutung folgt schnell der Ruf nach schärferen Gesetzen. Die Philosophin Amia Srinivasan bezweifelt, dass Strafrechtsparagrafen das Geschlechterverhältnis regeln können, und plädiert für ein radikales Hinterfragen von Denkmustern.

Kwame Anthony Appiah: „Für universelle Kämpfe müssen Menschen nicht ihre Identitäten aufgeben“
Der Mord an George Floyd hat zu weltweiten Protesten geführt – und dabei die drängende Frage aufgeworfen, welche Rolle die ethnische Identität im Kampf gegen Rassismus spielen darf und sollte: Wie rassistische Strukturen entlarven, ohne die Differenz schwarz-weiß abermals festzuschreiben? Ist Identität ein Werkzeug der Unterdrückung und Einengung – oder der Befreiung? Der in New York lehrende Philosoph Kwame Anthony Appiah über den Zusammenhang von Antirassismus und Ethnizität, Joe Bidens Wahl von Kamala Harris als Kandidatin für die Vizepräsidentschaft – und den Beginn einer moralischen Revolution.

Die Coronakrise war vielleicht erst der Anfang
Seit zwei Jahren leben wir in einer Pandemie. Die finanzpolitische Reaktion auf diese anhaltende Krise bestand dabei vor allem im Drucken von Geld. Das machte deutlich: Wenn Regierungen wirklich wollen, sind vermeintliche Haushaltszwänge kein Problem. Für kommende Krisen müssen daraus die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden.

Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit dem moralischen Status von Mars-Mikroben, einer neurologischen Glücksmaschine, autoritären Reflexe, Identitätsverlust durch Schneeschwund sowie der Biologisierung des Sozialen.

Trumps dunkle Skepsis
Welches Podium Trump heute auch immer betritt, wie wirr, desinformiert und selbstwidersprüchlich seine Auftritte auch sein mögen: Er verkörpert den lebendigen Tatbeweis, dass seine Vorbehalte gegen sämtliche Institutionen, die ihr Wirken im Zeichen der Wahrheit verstehen, eine gewisse Berechtigung hatten.
Wie soll man Trumps destruktiver Skepsis also begegnen?

Heißt Denken Begehren?
Für Sokrates war das Denken ein Zeugungsakt, vollzogen im gemeinsamen, lebendigen Gespräch. Doch was wird aus Eros im digitalen Informationszeitalter? Eine Bestandsaufnahme