Ulrike Guérot: „Demokratie kann man nicht pausieren"
In ihrem neuerschienenen Buch Wer schweigt, stimmt zu setzt sich die Politikwissenschaftlerin und Europaexpertin Ulrike Guérot mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der deutschen Pandemiepolitik auseinander und fordert eine neue Debatte über den Freiheitsbegriff.
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Kommentare
Danke für diesen Beitrag. M.E. wäre es sehr wünschenswert, wenn "die Medien" und der medienwirksame öffentliche Diskurs sich einen weniger emotionalen Ton zulegen könnten, wodurch mehr Differenzierung möglich wäre. Ich erinnere mich noch - um ein Beispiel zu nennen - an Kommentare in der Süddeutschen Zeitung online von Februar/März 2021, als erst vehement mit viel Gefühl der Freedom Day gefordert worden ist und dann ca. vier Wochen später mit ähnlich dramatischen Worten, aber umgekehrtem Vorzeichen, davor gewarnt worden ist, wie Deutschland mit offenem Visier in die nächste Welle steuert. Diese emotionalisierte Berichterstattung @ la Bildzeitung empfinde ich als nicht hilfreich. Sie wühlt unnötig auf und neigt dazu, das Denken in Frontstellung (ich habe Recht - du nicht usw.) zu fördern. So entsteht m.E. kein herrschaftsfreier Diskurs, schon gar nicht ein konstruktiver.