Peter Sloterdijk: „Das Leben ist eine autodidaktische Angelegenheit“
Das Werk von Peter Sloterdijk, der heute 77 wird, ist schier unüberschaubar. In seinem Buch Zeilen und Tage III schlägt er vor, es vom Thema des Geborenwerdens her zu begreifen. Ein Gespräch über das Drama der Existenz, Urschreitherapie und die Ambivalenz der Vaterlosigkeit.
Herr Sloterdijk, seit einigen Jahren leben Sie in Berlin. Denkt es sich hier anders als in Karlsruhe?
Ja, es ist schon anders. In Karlsruhe war für mich immer der Vormittag die bevorzugte Zeit. Ich hatte dort meinen Schreibtisch vor dem Fenster stehen, und die Sonne ging hier auf und wanderte so herüber (zeigt durch den Raum). Das hatte etwas von einer kleinen Vormittagsmystik. Die Sonnenwanderung führte dazu, dass ich oft golddurchschienene, hellgrüne Blätter vor Augen hatte. Das besaß etwas Verklärtes. Es lag darin ein anderer Ton, ein etwas kontemplativerer als der, den ich in meiner Berliner Morgenstunde erlebe. In Karlsruhe entstanden gelegentlich kleine Naturgedichte in Prosa, mit denen ich versuchte, die hellen Stimmungen zu beschreiben.
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