Wie viel Gleichheit verträgt die Freiheit?
Die Fortschrittserzählung, dass alle vom Wohlstand profitieren, wird zunehmend porös. Ist also mehr Staat gefragt? Oder steht der Einzelne in der Pflicht? Die Politologin Ulrike Ackermann und der Soziologe Oliver Nachtwey über das richtige Verhältnis von Umverteilung und Selbstbestimmung
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Ulrike Guérot: „Demokratie kann man nicht pausieren"
In ihrem neuerschienenen Buch Wer schweigt, stimmt zu setzt sich die Politikwissenschaftlerin und Europaexpertin Ulrike Guérot mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der deutschen Pandemiepolitik auseinander und fordert eine neue Debatte über den Freiheitsbegriff.
Meine Freiheit: ja! Deine Freiheit: nein!
Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey untersuchen das Milieu der Querdenker: Ihre Studie Gekränkte Freiheit zeigt, wie sich ein Gemisch aus Wut und Egoismus zum „libertären Autoritarismus“ verdichtet.
Ulrike Herrmann: „Es läuft auf grünes Schrumpfen hinaus, nicht auf grünes Wachstum“
Klimaschutz durch „grünes Wachstum“ hält die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann für eine Illusion. Damit das Ende des Kapitalismus keine Katastrophe wird, so ihre These, brauchen wir eine Wirtschaft nach dem Vorbild der britischen Kriegswirtschaft von 1939.
„Querdenken“: Die erste wirklich postmoderne Bewegung
Die Soziologen Oliver Nachtwey und Nadine Frei haben in einer Studie untersucht, wer an den Corona-Protesten teilnimmt und wie sie denken. Im Interview sprechen sie über überraschende Ergebnisse, anti-autoritäre Autoritäre und die Dialektik des Emanzipationsprozesses.
Übertreiben wir es mit der Moral?
Von einem Diskurs jenseits von Gut und Böse sind wir heute weit entfernt. Ehemals privilegierte Identitäten werden häufig als toxisch kritisiert. Braucht es die Rede von Privilegierten und Marginalisierten, von Patriarchat und White Privilege, um Diskriminierung zu bekämpfen und Fortschritt zu erzielen? Oder steht Identitätspolitik dem Ziel der Gleichheit entgegen? Der Philosoph Philipp Hübl, dessen Buch „Moralspektakel“ am 24. April bei Siedler erscheint, und die Politologin Emilia Roig diskutieren.
Carolin Amlinger: „Faschismus ist vor allem eine Führung der Gefühle“
In ihrem kürzlich erschienenen Buch Zerstörungslust nehmen Oliver Nachtwey und Carolin Amlinger eine Destruktivität in den Blick, die sich gegen soziale Minderheiten und liberale Errungenschaften richtet. Im Gespräch erklärt Amlinger, woher diese Zerstörungslust kommt, welche Formen es gibt und wann sie zu Faschismus wird.
Markus Gabriel: „Die Pflicht zur Herdenimmunität ist höher zu werten als Selbstbestimmung“
Die baldige Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen wirft moralische Fragen auf: Wer kommt zuerst dran? Bis wohin reicht die körperliche Selbstbestimmung? Ist es auch legitim, sich nicht impfen zu lassen? In unserer Reihe fragen wir Philosophinnen und Philosophen nach ihrer Position. In Folge 1 fordert Markus Gabriel nötigenfalls eine Impfpflicht.
Der Preis der Freiheit
Sanktionen gegen Russland haben den Wohlstand der Bürger zur Bedingung. Warum wir uns gerade jetzt am republikanischen Ideal materieller Potenz orientieren müssen. Ein Essay von Oliver Weber.