Sagen, Schweigen und Zeigen – Wittgenstein und die „Cancel Culture“
Sprache ist eigensinnig. Nicht selten bringt sie das Gegenteil des Gesagten zum Ausdruck. Was aber lässt sich überhaupt in Worte fassen? Und was hätten Wittgenstein und Hegel zur Debatte um „Cancel Culture“ gesagt? Ein Essay von Slavoj Žižek.
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Adrian Daub: „Wer aktuell vor Cancel Culture warnt, wird damit nicht arm“
Im texanischen Austin soll eine Universität entstehen, an der es keine „Cancel Culture“ gibt. Im Interview erläutert der in Stanford lehrende Literaturwissenschaftler Adrian Daub, warum es an US-Unis sehr wohl ein Problem mit Bevormundung gibt, er das Projekt aber dennoch für aussichtslos hält.

Cancel Culture vs. Meinungsfreiheit?
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Slavoj Žižek: „Wir brauchen eine globale Sozialdemokratie“
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Warum sollten wir schweigen?
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Debatte unter falscher Flagge
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Verrückte Geschichte
In der Geschichte, so Hegel, offenbart sich „der Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“. Doch wie genau sieht diese voranschreitende Bewegung aus? Ein Essay von Slavoj Žižek über die Kraft der „Verrückung“ und die Entstehung des Neuen.

Hegel als Denker des Kolonialismus?
Jüngst entflammte eine Debatte über die Frage, ob die Texte Georg Wilhelm Friedrich Hegels in Teilen kolonialistisches Denken offenbaren. Dabei beziehen sich die Vorwürfe besonders auf Hegels Kritik an mangelhaften Zuständen in puncto Freiheit, Recht und politischer Struktur auf dem afrikanischen Kontinent. Der Philosoph und Hegel-Biograf Klaus Vieweg argumentiert jedoch: Hegel war keineswegs Kolonialist, ganz im Gegenteil.

Kommentare
Cancel culture so definiert schließt tatsächlich so "ausschließlich" aus, wie der autor dann behauptet.
Aber die debatte mit einigen abzubrechen, die die Basis von debatte nicht (mehr) beachten, ist keine cancel culture i. o.g. Sinne...